Frankreichs Präsident Sarkozy hat sich in die Tschad-Krise um "Arche de Zoe" eingeschaltet. Sieben Europäer sind zurück in ihrer Heimat.
Sieben im Tschad freigelassene Europäer sind am Sonntag an Bord der Maschine des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy in ihre Heimatländer gebracht worden. Sarkozy und drei französische Reporter landeten am späten Abend auf dem Militärflughafen von Villacoublay. Zuvor hatte Sarkozy bei einer Zwischenlandung in Madrid vier spanische Stewardessen abgeliefert, die ebenfalls im Zusammenhang mit der mutmaßlichen Entführung von mehr als hundert Kindern im Tschad festgenommen worden waren.
Bei einem kurzen Treffen mit dem spanischen Regierungschef Jose Luis Zapatero dankten beide dem tschadischen Präsidenten Idriss Deby Itno für seine Hilfe und seine "positive Haltung" in der Affäre um die französische Hilfsorganisation Arche de Zoe. Sarkozy kündigte weitere Bemühungen an, um die restlichen Verhafteten in ihre Heimat zu bringen, und zwar "unabhängig von ihrer Verantwortung" in der Affäre um den Transport von Kindern nach Europa.
Sarkozy hatte am Sonntag bei einem kurzfristig angesetzten Besuch im Tschad zwei Stunden mit Deby verhandelt. Bei dem Gespräch warb er darum, die Inhaftierten in ihren Heimatländern vor Gericht zu stellen. Den sieben Freigelassenen werden die Entführung Minderjähriger, Betrug und Verschwörung vorgeworfen. Zehn Europäer - sechs Franzosen, drei Spanier und ein Belgier - sind weiter in der tschadischen Hauptstadt N'Djamena in Haft.
Arche de Zoe wollte 103 afrikanische Kinder aus dem östlichen Tschad ausfliegen, um sie nach eigenen Angaben "vor dem sicheren Tod zu retten". Angeblich handelte es sich um Waisenkinder aus dem Sudan, der östlich an den Tschad angrenzt. Diese Angaben stellten sich aber als unwahr heraus.