"Blöde Frage"
Sarkozy verließ TV-Interview aus Protest
29.10.2007
Der französische Präsident verließ aus Protest gegen eine Frage ein TV-Interview eines US-Senders während der Aufzeichnung.
Nicolas Sarkozy reagiert in letzter Zeit offenbar etwas gereizt auf Fragen nach seinem Privatleben. Bei einem TV-Interview für die Sendung "60 Minutes" auf CBS stand er nach einer Frage der Journalistin auf und verließ das Studio. Auch der entsetzte Blick der Interviewerin half da nichts mehr. Das geht aus einem Werbeclip für die Sendung hervor, der kurz vor der Ausstrahlung der Sendung am Sonntagabend (Ortszeit) im Internet veröffentlicht wurde.
Falsche Frage
Auf die Frage nach dem Stand seiner zum Zeitpunkt
der Aufzeichnung noch nicht geschiedenen Ehe mit Cecilia antwortete
Sarkozy: "Wenn ich etwas zu sagen hätte über Cecilia, täte ich das bestimmt
nicht hier." Dann nuschelt der sichtlich unruhige Sarkozy auf Französich
etwas über die gestellte Frage. Der französische Staatschef scheint zu
sagen: "Sie haben mir diese Frage gestellt". Dann nimmt er sein
Mikrophon ab, steht auf und lässt eine sichtlich verstörte Interviewerin
zurück.
Pressesprecher als "Idiot" beschimpft
Seinen
Pressesprecher, der den Interviewtermin offenbar vereinbart hatte,
beschimpfte Sarkozy als "Idiot". Er habe für so etwas schlichtweg "keine
Zeit", fügte er hinzu. Nach eigenen Angaben hatte der Sender das Interview
im Elyséepalast gut zwei Wochen vor Bekanntgabe der Scheidung am 18. Oktober
aufgezeichnet. Damals hatte es bereits Gerüchte um eine Trennung gegeben,
nachdem sich Cécilia wochenlang nicht mehr an der Seite ihres Mannes gezeigt
hatte.
Keine Interviews zum Privatleben
Während seine Ex-Frau sich
inzwischen bereits mehrfach in Interviews zu der Trennung geäußert hat,
reagiert Sarkozy auf das Thema gereizt. Am Abend des 18. Oktober beim
EU-Gipfel in Lissabon hatte er auf eine entsprechende Frage eines Reporters
der französischen Tageszeitung "Le Monde" geantwortet, die Franzosen
interessierten sich nicht für sein Privatleben.