Große Militärparade in Paris zum französischen Nationalfeiertag.
Anlässlich der traditionellen Militärparade zum französischen Nationalfeiertag auf den Pariser Champs-Élysées hat Staatspräsident Nicolas Sarkozy am Dienstag verstärkte Investitionen für moderne Waffen und Aufklärungsgeräte der Streitkräfte gefordert. Das Defilee verfolgten von der Staatstribüne als ausländische Ehrengäste der deutsche Bundespräsident Horst Köhler und der indische Regierungschef Manmohan Singh.
Jubel für Parade
Die Menge der Schaulustigen jubelte auch
deutschen und indischen Einheiten zu, die zusammen mit den französischen
Soldaten auf der Pariser Pracht-Avenue paradierten. Kampfflugzeuge flogen in
Formation über dem Arc de Triomphe und den Champs-Elysées hinweg und
hinterließen am Himmel eine Spur in den Nationalfarben blau-weiß-rot. Der
Nationalfeiertag erinnert an die Erstürmung des Bastille-Gefängnisses am 14.
Juli 1789. Damals waren etwa 900 Demonstranten in das Staatsgefängnis
eingedrungen und hatten das Symbol königlicher Despotie in ihre Gewalt
gebracht. Damit begann die Französische Revolution, die zum Sturz der
Monarchie führte.
Köhler vor Ort
Mit der Präsenz des deutschen
Bundespräsidenten sollte das 20-jährige Bestehen der deutsch-französischen
Brigade gewürdigt werden. Ein Teil der Brigade, zu der mehr als 5000
deutsche und französische Soldaten gehören, nahm an dem Defilee teil. "Immer
wenn deutsche Soldaten über die Champs-Élysée marschieren, erinnern wir uns
an die schlimme Vergangenheit", sagte Köhler. Am Nachmittag waren etwa
5000 Gäste zur traditionellen Gardenparty im Élysée eingeladen. Für den
Abend waren ein Feuerwerk am Eiffelturm sowie ein Gratiskonzert mit Johnny
Hallyday geplant.
Hunderte Festnahmen
Bei Unruhen brannten in der Nacht auf
Dienstag in Frankreich mehr als 300 Autos ab. Etwa ein Dutzend Polizisten
wurden leicht verletzt. Die meisten von ihnen erlitten leichte Hörschäden,
da die Jugendlichen Feuerwerkskörper abbrannten. Etwa zwei Drittel der
Brandstiftungen an Autos ereigneten sich in den Pariser Vorstädten. Die
Polizei nahm vorübergehend 240 Menschen fest.