Die reellen Reserven seien um 40% niedriger als bislang angenommen.
Die Reserven des weltgrößten Erdölexporteurs Saudi-Arabien werden einem von der Internetplattform Wikileaks veröffentlichten Dokument zufolge offenbar deutlich überschätzt. Wie die britische Zeitung "The Guardian" am Mittwoch unter Berufung auf eine US-Depesche vom Dezember 2007 berichtete, distanzierte sich der frühere Verantwortliche für die Erschließung von Erdöl beim Staatskonzern Aramco von den Schätzungen des Unternehmens. Eine Analyse, wonach Saudi-Arabien über 716 Mrd. Barrel Ölreserven verfüge, sei übertrieben, warnte Sadad el Husseini demnach damals einen US-Diplomaten. Die reellen Reserven seien um 40 Prozent niedriger.
Keinen Einfluss auf Ölpreis
Husseini äußerte demnach auch Zweifel, ob das Unternehmen damit in der Lage ist, die steigenden Ölpreise abzufedern. In einem Dokument vom Juni 2008 warnen US-Diplomaten ebenfalls davor, dass das Land möglicherweise weniger Reserven hat als angenommen und somit auch keinen Einfluss auf den weltweiten Ölpreis.
Husseini selbst sagte am Mittwoch, er sei in den Depeschen falsch zitiert worden. Er habe keinen Zweifel an der Richtigkeit der von Aramco veröffentlichten Zahlen, sagte er der Wirtschaftsnachrichtenagentur Dow Jones.