Golfstaat Bahrain

Schiiten gewinnen Parlamentswahlen

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Die Schiiten haben in Bahrain offenbar 40 Prozent der Stimmen gewonnen.

Bei der Parlamentswahl in der Golfmonarchie Bahrain hat die schiitische Opposition nach ersten inoffiziellen Angaben 40 Prozent der Sitze in der Abgeordnetenkammer gewonnen. Die Islamische Vereinigung zur nationalen Einigung (INAA) habe 16 der insgesamt 40 Mandate erreicht. Der 17. Kandidat dieser größten Schiiten-Vertretung müsse ebenso wie vier Repräsentanten der verbündeten linken Vereinigung zur nationalen demokratischen Aktion (NDAA) bei der Stichwahl am 2. Dezember erneut antreten. Im ersten Wahlgang am Samstag hatten ihre Stimmenanteile demnach nicht für einen Sieg ausgereicht. Die Wahlbeteiligung lag den inoffiziellen Angaben zufolge bei 72 Prozent.

Erste Frau in der Versammlung
Die Besetzung des 40. Mandats stand bereits fest: die Bewerberin Latifa el Kuhud war bei Ablauf der Frist ohne Gegenkandidaten in ihrem Wahlkreis und hat daher bereits vor dem Urnengang ihren Sieg sicher. Sie ist die erste Frau, die in die Abgeordnetenversammlung in Manama einzieht. Frauen dürfen in Bahrain ohnehin erst seit 2001 wählen.

Politische Parteien verboten
In den 90er Jahren hatten blutige Proteste der Schiiten dazu geführt, dass das von einer sunnitischen Dynastie beherrschte Königreich in eine konstitutionelle Monarchie umgewandelt wurde. Politische Parteien sind nach wie vor offiziell verboten; zu den Wahlen treten "Vereine" an. Zeitgleich zur Parlamentswahl wurden auch die Kommunalvertretungen neu besetzt.

Insgesamt rund 295.000 Wähler in dem mehrheitlich schiitischen Land waren aufgerufen, an 207 Kandidaten, unter ihnen 17 Frauen, 39 offene Mandate der Abgeordnetenkammer zu vergeben.

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