60 Beamte haben die Wohnungen mutmaßlicher Führungskader durchsucht.
Razzia gegen Neonazis in Berlin: Die Polizei hat am Donnerstag in der Früh elf Wohnungen mutmaßlicher Führungskader der rechtsextremistischen Organisation "Frontbann 24" durchsucht. Dabei wurden Uniformteile mit Abzeichen sowie Waffen, Betäubungsmittel und Werbemittel mit Hakenkreuzen sichergestellt, wie ein Polizeisprecher berichtete.
Keine Festnahme
Anlass der Aktion war das öffentliche Auftreten
von elf Männern in Uniform im Alter von 20 bis 46 Jahren und einer
39-jährigen Frau. Dies sei ein Verstoß gegen das Versammlungsgesetz, nach
dem es nicht erlaubt sei, uniformiert zu demonstrieren, erklärte der
Sprecher. Der gut zweistündige Einsatz mit 60 Beamten habe im gesamten
Stadtgebiet stattgefunden, mit einem Schwerpunkt im Ortsteil Oberschöneweide
im Bezirk Treptow-Köpenick. Festnahmen gab es nicht.
"Frontbann 24"
"Frontbann 24" zählt nach Angaben des
Berliner Verfassungsschutzes zu einer der am schnellsten wachsenden
Neonazi-Organisationen in Berlin. Die Gruppe ist seit Ende 2008 aktiv. Ende
Juni hatte sie einem Bericht zufolge rund 60 Mitglieder. Einige von ihnen
nahmen auch an einer Kundgebung der NPD (Nationaldemokratische Partei
Deutschlands) am 1. Mai in Köpenick teil. Der Name "Frontbann 24" orientiert
sich wohl an einer 1924 gegründeten Vorläuferorganisation der
paramilitärischen nationalsozialistischen Kampforganisation "SA".