In den USA ist "Waterboarding" bei Verhören gang und gäbe. Ein neues Schockvideo zeigt die umstrittene Foltermethode.
Reines Wasser rinnt von oben herab. Ein kompakter Fluss, unerbittlich. Es dringt in Kehle und Schlund ein. Der Gefangene hat das Gefühl, zu ertrinken. Er kann nur noch um Gnade flehen. Den Horror der "Waterboarding" genannten Folterpraxis, die die USA bei Terrorverdächtigen anwenden, hat die Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) nun in einem Schock-Video darzustellen versucht.
Todesangst
"Das Gefühl der Todesangst führt fast sofort dazu, dass man um ein Ende der Behandlung bittet", sagen Experten über "Waterboarding" oder "Simuliertes Ertrinken". Es handelt sich um eine der härtesten Verhörmethoden, die bei mutmaßlichen Al-Kaida-Mitgliedern angewandt werden. Da der US-Geheimdienst CIA seine Methoden nicht der Öffentlichkeit habe zeigen wollen, hat amnesty das nur wenige Sekunden dauernde Video ins Netz gestellt.
Bush gibt Verhörpraxis zu
US-Präsident George W. Bush hatte erst vor wenigen Tagen die Existenz dieser Verhörpraxis zugegeben und verteidigt. Sie diene der Verteidigung des amerikanischen Volkes, hatte er erklärt. Demgegenüber versucht amnesty, die öffentliche Meindung, vor allem in den USA, gegen Menschenrechtsverletzungen im Kampf gegen den Terrorismus zu sensibilisieren. "Die Bedrohung durch den Terrorismus ist real", schreibt ai, "aber die Menschenrechte mit Füßen zu treten und unsere Werte aufzugeben ist nicht die richtige Antwort".
Der US-Verhörspezialist Malcom Nance verlangte die sofortige Einstellung des "Waterboarding". Er schäme sich dafür, dass Bush seine Anwendung gestatte und "somit das Ansehen der USA in den Schmutz gezogen" habe.