Der TV-Journalist Saidi warf seine Schuhe auf Ex-US-Präsident Bush - der Prozess wurde vertagt. Jetzt beantragte er Asyl in der Schweiz.
Der Prozess gegen den irakischen Schuhwerfer Montasser al-Saidi (Muntazer al-Zaidi) ist am Donnerstag kurz nach der Eröffnung auf den 12. März vertagt worden. Grund seien verfahrenstechnische Fragen, sagte der Präsident des Strafgerichts, Abdul-Amir al-Rubaie. In Absprache mit dem Büro des Regierungschefs müsse geklärt werden, ob der Besuch von US-Präsident George W. Bush im Dezember ein offizieller Besuch war oder nicht.
Saidi hatte bei Bushs Abschiedsbesuch in Bagdad am 14. Dezember seine Schuhe in Richtung des scheidenden US-Präsidenten geworfen und dabei gerufen: "Dies ist dein Abschiedskuss, du Hund!" Bush konnte sich wegducken und wurde nicht getroffen. Mitschnitte der Szene sorgten für Furore, Saidi wurde vor allem in der arabischen Welt bejubelt.
Asylantrag in der Schweiz
Al-Saidi hat in der Schweiz um
politisches Asyl angesucht. Dies bestätigte das Büro seines Genfer Anwalts
Mauro Poggia am Donnerstag laut AFP gegenüber der Schweizer
Nachrichtenagentur ATS. Poggia habe im Namen von Montasser al-Saidi einen
Asylantrag beim Bundesamt für Migration eingereicht.
Al-Saidis Anwalt habe zudem erklärt, dass das Leben seines Mandanten im eigenen Land in Gefahr sei und dass diesem "Vergeltungsmaßnahmen" drohten. In der Schweiz könne Al-Saidi beispielsweise für die Vereinten Nationen arbeiten, so Poggia.