Für sechs Monate
Schweden übernimmt den EU-Vorsitz
01.07.2009
Die vordringlichsten Fragen sind Personalfragen, Wirtschaftskrise und Klimaschutz.
Schweden übernimmt heute für sechs Monate den Vorsitz der Europäischen Union. Dem EU-Ratspräsidenten und schwedischen Ministerpräsidenten Fredrik Reinfeldt steht ein umfangreiches Programm bevor. Sollte der EU-Reformvertrag von Lissabon bis Jahresende in Kraft treten, müssen wichtige Personalfragen geklärt werden.
Angesichts der Wirtschaftskrise stehen der Kampf gegen die Massenarbeitslosigkeit und eine verschärfte Finanzaufsicht in der EU auf der Tagesordnung. Beim Klimaschutz wollen die Schweden Anfang Juli einen Fahrplan bis zur Weltklimakonferenz im Dezember vorlegen. Das skandinavische Land gehört seit 1995 zur EU.
Für Kroatien-Beitritt
Bezüglich des Beitritts Kroatiens zur
EU plant der schwedische Vorsitz einen neuen Anlauf für Verhandlungen. Wie
am Mittwoch aus Kreisen der schwedischen EU-Ratspräsidentschaft in Stockholm
verlautete, ist für 24. Juli in Brüssel neuerlich eine "Beitrittskonferenz"
mit Kroatien angesetzt. Ziel sei die Eröffnung weiterer Verhandlungskapitel,
hieß es.
Gegen Isolierung Irans
Bei einer internationalen Pressekonferenz
in Stockholm hat sich Reinfeld gegen eine vollständige Isolierung des
iranischen Regimes ausgesprochen. Ein Konfrontationskurs gegenüber den
Machthabern in Teheran könnte auch für die Reformbewebung im Iran
kontraproduktiv sein, warnte er. Die EU werde angesichts der gewaltsamen
Niederschlagung der Proteste im Iran zwar über "Maßnahmen"
beraten, sagte Reinfeldt. Wichtig sei aber, das "richtige Gleichgewicht"
zu finden.