Waffenruhe beendet

Schwere Kämpfe zwischen Fatah und Hamas

02.02.2007

Die Waffen schwiegen drei Tage - nun sind Kämpfe zwischen den verfeindeten Palästinensergruppen Fatah und Hamas wieder voll entbrannt.

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Im Gaza-Streifen ist in der Nacht auf Samstag auch der zweite Waffenstillstand zwischen den verfeindeten palästinensischen Organisationen Fatah und Hamas innerhalb einer Woche von Kämpfern beider Seiten ignoriert worden. Die Waffenruhe wurde am Freitagabend vereinbart und von Hamas-Politbürochef Khaled Mashaal und Präsident Mahmoud Abbas für die Fatah gutgeheißen. In der Nacht war aber weiter Gefechtslärm zu hören und am Samstagmorgen stürmten Fatah-Männer nach Angaben von Landwirtschaftsminister Mohammad al-Agha (Hamas) dessen Ministerium.

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Büros geplündert
Die Angreifer hätten Büros geplündert, Computer, Server und Dokumente gestohlen und auf dem Dach Stellung bezogen, sagte der Hamas-Politiker. Auch in der Nähe des Hauptquartiers der Fatah-befehligten Sicherheitskräfte und der Islamischen Universität, einer Hamas-Hochburg, wurde gekämpft.

In Rafah, im Süden des Gaza-Streifens, attackierten Hamas-Kämpfer ein Büro einer Studentenvereinigung. Augenzeugen berichteten, im Vergleich zum Vortag habe sich die Lage nach der Vereinbarung einer neuen Waffenruhe beruhigt. Bei neuen Kämpfen waren im Gaza-Streifen seit Donnerstag mindestens 25 Palästinenser getötet worden.

Vermittlungsangebot am Dienstag
Abbas und Mashaal haben einem Vermittlungsangebot des saudiarabischen Königs Abdullah zugestimmt. Sie sollen am Dienstag in Mekka zusammentreffen.

17 Tote am Freitag
Bei den bisher schwersten Kämpfen zwischen Hamas und Fatah sind am Freitag im Gazastreifen 17 Menschen ums Leben gekommen. Auch vier Kinder waren unter den Opfern. Zur Eindämmung der eskalierenden Gewalt einigten sich die palästinensischen Organisationen am Nachmittag auf einen weiteren Waffenstillstand, nachdem der letzte am Donnerstag nach nur zwei Tagen wieder zerbrochen war.

Neue Gewaltwelle
Die Waffenruhe sollte laut einem Telefongespräch zwischen Präsident Mahmud Abbas von der Fatah und dem in Syrien lebenden Hamas-Führer Khaled Mashaal sofort in Kraft treten, teilte Präsidentensprecher Nabil Abu Rdeneh wenig später mit. Den jüngsten Kämpfen fielen seit Donnerstag mindestens 24 Menschen zum Opfer, fast 250 wurden verletzt. Die Zahl der Toten am Freitag war die bisher höchste seit Beginn der jüngsten Gewaltwelle. Die Gesundheitsbehörden warnten, es drohe ein Mangel an Blutkonserven.

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Uni von Gaza gestürmt
Fatah-Kämpfer stürmten am Freitag zum zweiten Mal binnen weniger Stunden die Islamische Universität von Gaza und setzten zwei Gebäude in Brand. Es kam zu einer heftigen Schießerei mit Hamas-Anhängern. Kämpfer der Hamas schworen Rache und griffen kurze Zeit später die der Fatah nahe stehende Al-Kuds-Universität an, wie aus Sicherheitskreisen verlautete.

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Ausbildungslager angegriffen
Vor dem Innenministerium in Gaza lieferten sich rund 50 Mitglieder von Abbas Präsidentengarde Schießereien mit bewaffneten Hamas-Leuten. Außerhalb von Gaza griffen Hamas-Kämpfer ein Ausbildungslager der Fatah mit Granaten an, wie Sicherheitskräfte mitteilten. Dabei wurden 30 Menschen verletzt. Eines der Geschosse traf ein Haus, zwei Kinder erlitten Verletzungen. In Jebaliya sprengten Mitglieder der radikalislamischen Organisation einen Fatah-nahen Radiosender in die Luft, wie ein Gewerkschaftssprecher mitteilte.

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