Gewalt in Kandahar

Sechs ISAF-Soldaten in Afghanistan getötet

21.06.2008

Gewaltausbruch in der afghanischen Provinz Kandahar: Mindestens sechs ausländische Soldaten kamen ums Leben. Acht weitere sind verwundet.

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Bei mehreren Anschlägen mit Sprengfallen sind in Afghanistan sechs Soldaten der internationalen Streitkräfte getötet worden. Das gaben das US-Militär und die NATO-geführte Internationale Schutztruppe ISAF am Samstag bekannt. Acht weitere Soldaten und ein afghanischer Zivilist seien verwundet worden.

Sprengsatz am Straßenrand
Allein in der südlichen Provinz Kandahar kamen vier Soldaten der US-geführten Koalitionstruppen durch einen am Straßenrand versteckten Sprengsatz ums Leben, zwei weitere wurden schwer verletzt. Über die Identität der Opfer wurde offiziell nichts bekannt. Die US-Amerikaner stellen jedoch das größte Kontingent der Koalitionstruppen.

In der südöstlichen Provinz Farah wurde am Freitagabend ein weiterer Koalitionssoldat getötet. Zwei Soldaten und ein Afghane wurden verletzt. In der Provinz Paktika tötete eine Sprengfalle am Samstag einen ISAF-Soldaten und verletzte vier weitere. Die meisten NATO-Soldaten in der Region sind Amerikaner. Bei dem Getöteten soll es sich um einen Polen handeln. In der nordöstlichen Provinz Kapisa töteten Koalitionstruppen nach Angaben des US-Militärs mehrere Aufständische und nahmen weitere fest.

Offensive der Alliierten
In Kandahar waren bei einer Offensive am Mittwoch und Donnerstag nach Regierungsangaben mindestens 57 Taliban-Kämpfer und zwei afghanische Soldaten getötet worden. Dabei wurden die Aufständischen aus dem Distrikt Arghandab vertrieben, in dem Hunderte Rebellen mehrere Dörfer überrannt hatten. Taliban-Kämpfer hatten in einer spektakulären Aktion in der Vorwoche das Gefängnis in Kandahar gestürmt und fast 900 Insassen befreit, darunter 400 Aufständische.

Die Kämpfe im Süden Afghanistans haben sich den vergangenen Monaten stark ausgeweitet. 2007 kamen landesweit mehr als 8.000 Menschen bei Anschlägen und Überfällen ums Leben - die höchste Opferzahl seit der US-Invasion vom Herbst 2001. In diesem Jahr fielen bisher gut 1.500 Menschen der Gewalt zum Opfer.

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