Der verheerende Selbstmordanschlag im Norden Algeriens ist von einem Schüler verübt worden. Der 15-Jährige riss 30 Menschen in den Tod.
Ein Selbstmordanschlag im Norden Algeriens, bei dem am Samstag mindestens 30 Menschen getötet worden waren, ist nach algerischen Medienberichten von einem 15-jährigen Schüler verübt worden. Einer am Montag in den Zeitungen veröffentlichten Erklärung von Al Kaida war ein Foto von Nabil Belkacemi beigefügt, der mit Kalaschnikow und breitem Grinsen für die Kamera posierte.
52 Tote in Algerien
Der Jugendliche komme aus einem Vorort der
Hauptstadt Algier und habe den Kriegsnamen Abu Mussab al-Zarqawi nach dem
getöteten jordanischen Al-Kaida-Chef im Irak übernommen, hieß es den
Berichten zufolge. Bei dem Anschlag am Samstag in Dellys und bei einem
Attentat am Freitag in Batna waren insgesamt mindestens 52 Menschen getötet
worden.
Die Tageszeitung "Al-Watan" interviewte die Mutter des Schülers, die sagte, ihr Sohn sei seit zehn Tagen verschwunden gewesen. Er habe sie angerufen und zu ihr gesagt: "Mama, ich habe Angst, ich weiß nicht, wo ich bin. Ich möchte flüchten, aber ich habe Angst, dass sie Euch töten. Sie haben mir gedroht, dass Sie Euch etwas antun, wenn ich verschwinde."
Algerische Terrorismusexperten gehen davon aus, dass die Islamisten des nordafrikanischen Landes junge Menschen aus sozial schwachen Schichten rekrutieren und umgehend von der Außenwelt isolieren. Im Untergrund werden sie dann demzufolge von geistlichen Führern auf Selbstmordkommandos vorbereitet.