Der US-Senator der Demokraten, Barack Obama, hat wie Hillary einen Rückzug der US-Kampftruppen aus dem Irak mit Ablaufdatum gefordert.
Keine noch so große Zahl von US-Soldaten könne die "dem Bürgerkrieg zugrunde liegenden politischen Streitigkeiten" lösen, erklärte Obama am Dienstag. Der Demokrat fordert einen Rückzug der US-Kampftruppen aus dem Irak zwischen Mai dieses Jahres und März 2008.
"Politik der Eskalation"
US-Präsident George W. Bush
habe im Irak eine gescheiterte "Politik der Eskalation" geführt.
Er schlage daher einen stufenweisen Rückzug vor, um Druck auf die Iraker
aufzubauen, eine politische Einigung zu finden und die Gewalt
einzuschränken. Eine entsprechende Resolution Obamas soll in der kommenden
Woche im Senat diskutiert werden.
Auch Hillary für Truppenabzug
Harte Attacken fährt derzeit
die US-Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton gegen Bush. Sie hat erst
vor wenigen Tagen den Präsidenten aufgefordert, bis zum Ende seiner Amtszeit
im Jänner 2009 den Irak-Konflikt zu lösen.
"Es war seine Entscheidung, mit einem schlecht entwickelten Plan und einer unfähig ausgeführten Strategie in den Krieg zu ziehen", erklärte Clinton am Sonntag bei ihrem ersten Wahlkampfauftritt in Davenport im US-Staat Iowa. "Wir erwarten von ihm, dass er unser Land davon befreit, bevor er das Amt verlässt." Es wäre "der Höhepunkt an Unverantwortlichkeit", wenn Bush den Irak-Krieg seinem Nachfolger im Weißen Haus weitergeben würde, sagte Clinton.
Wahlkampf-Taktik?
Das Weiße Haus kritisierte die Äußerungen der
Senatorin von New York als eine vom Parteienkampf bestimmte Stellungnahme,
die den Einsatz der US-Streitkräfte untergrabe. Clinton gilt als
aussichtsreiche Bewerberin für die Präsidentschaftskandidatur der
Demokratischen Partei. Iowa, wo sie am Sonntag auftrat, gehört zu den
Staaten mit einer besonders frühen Vorwahl. In diesen "Primaries"
werden die Delegierten der einzelnen Bewerber für eine Parteiversammlung
bestimmt, die den Präsidentschaftskandidaten für die Wahl im November 2008
wählt.
Demos gegen Krieg
Unterdessen trafen sich in Washington
zehntausende, um für ein rasches Ende des Irakkrieges zu demonstrieren.
Unterstützt wurden sie von Prominenten wie der Anti-Kriegs-Aktivistin Jane
Fonda, von Bürgerrechtler Jesse Jackson oder den Schauspielern Susan
Sarandon und Tim Robbins. Es war eine der größten Protestveranstaltungen
seit Beginn des Krieges im Nahen Osten.
Neben Hillary Clinton will auch der schwarze US-Senator Barak Obama für die Demokraten kandidieren. Umfragen sehen Clinton derzeit noch vor Obama und ihren beiden stärksten Konkurrenten aus dem republikanischen Lager, Rudolph Giuliani und John McCain.