Feuer bei Grenzübergang gelegt - Serbien warnt vor "Gewaltspirale".
Ortsansässige Serben haben am Mittwoch an einem Grenzübergang zwischen dem Kosovo und Serbien Feuer gelegt. Auslöser war offenbar eine Ankündigung der kosovarischen Regierung, erneut die Kontrolle über die beiden bereits in der Nacht auf Dienstag besetzten Grenzübergänge im Norden des Landes zu haben.
Wie Oliver Ivanovic, der Generalsekretär im serbischen Kosovo-Ministerium, mitteilte, wurde zwar durch das Feuer niemand verletzt, jedoch befürchte man weitere Gewalt. "Ein Akt der Gewalt produziert mehr Gewalt. Ich fürchte, wir treten in eine Gewaltspirale ein", so Ivanovic.
In der Nacht auf Dienstag besetzte eine Sondereinheit der kosovarischen Polizei kurzfristig den Grenzübergang Brnjak unweit der Ortschaft Zubin Potok, ein Versuch dieselbe Aktion auch am Grenzübergang Jarinje bei Leposavic, nördlich von Mitrovica, durchzuführen, scheiterte am Widerstand lokaler Serben. Sie versperrten die Straßen von Mitrovica in Richtung der beiden Grenzübergänge mit Hilfe von Lkw.
Bei Zusammenstößen zwischen Polizeieinheiten und den Angehörigen der serbischen Minderheit kam am Dienstagabend ein albanischer Polizist ums Leben. Die NATO, die EU und die USA riefen sowohl Serbien als auch den Kosovo zur Mäßigung auf.
KFOR-Befehlshaber Erhard Bühler bestätigte indes, dass sich die kosovarische Sonderpolizei-Einheit Rosu aus dem Norden des Kosovo gänzlich zurückgezogen habe. An den beiden Grenzübergängen würden sich jetzt "normale" Polizisten - Serben und Albaner - befinden. Laut Medienberichten waren am Grenzübergang Jarinje am Nachmittag erneut Angehörige der kosovarischen Polizei serbischer Abstammung postiert. Am Grenzübergang Brnjak, westlich von Mitrovica, wurde die Arbeit ausschließlich von Albanern, Polizisten und Zöllnern, verrichten.
Der UNO-Sicherheitsrat soll am Donnerstag auf Antrag Belgrads Beratungen zum Kosovo "hinter geschlossener Tür" abhalten, meldeten Belgrader Medien.