Der flüchtige serbische "Kokain-König" Darko Saric soll Anfang des Jahres 30 Mio. Euro für die Ermordung führender Politiker und Polizisten bereitgestellt haben. Das Belgrader Boulevardblatt "Press" berichtet dies unter Berufung auf Informationen der Polizei.
Nachdem der Plan des Mafiabosses im März aufflog, wurden die Sicherheitsmaßnahmen für die bedrohten Staatsfunktionäre, darunter Präsident Boris Tadic, stark erhöht.
"Press" berichtete, dass die serbische Mafia zwei Listen von Personen, die ermordet werden sollten, angefertigt habe. Auf einer Liste befanden sich zwei Spitzenfunktionäre der Kriminalpolizei und einer des Nachrichtendienstes BIA.
Auf der anderen Liste hätten neben Tadic auch Justizministerin Snezana Malovic, der Staatssekretär im Justizministerium, Slobodan Home, und der Sonderstaatsanwalt für die Bekämpfung der Organisierten Kriminalität, Miljko Radisavljevic, gestanden. Die Mordanschläge hätten von serbischen und montenegrinischen Berufskillern vorgenommen werden sollen. Laut der Tageszeitung sind die Namen der potenziellen Berufskiller der Staatsanwaltschaft inzwischen bekannt. Gegen sie wird ermittelt.
2,7 Tonnen schwerer Kokain-Schmuggel
Der gebürtige Montenegriner
Saric und weitere 19 Personen wurden im April in Belgrad des
Kokain-Schmuggels aus Südamerika nach Europa angeklagt. In einer
internationalen Polizeiaktion wurde im Oktober 2009 der Versuch der
Mafia-Gruppe, rund 2,7 t Kokain aus Südamerika zu schmuggeln, vereitelt. Die
serbischen Behörden haben seit Jahresbeginn Eigentum von Saric im Wert von
schätzungsweise 100 Mio. Euro beschlagnahmt, berichteten Belgrader Medien am
Wochenende.