Nordkorea umgeht die gegen das Land verhängten UN-Sanktionen, stellt weiterhin spaltbares Material her und entwickelt Atomwaffen.
Dies geht aus einem noch unveröffentlichten UN-Bericht hervor, den Reuters am Donnerstag einsehen konnte. Unabhängige Sanktionsbeobachter schrieben in dem Bericht an einen Ausschuss des Weltsicherheitsrats, nordkoreanische Hacker griffen weiterhin erfolgreich Cyber-Kryptowährungen und andere Finanzbörsen weltweit an.
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Die Hacker, die für den wichtigsten Auslandsgeheimdienst Nordkoreas arbeiteten, setzten immer ausgefeiltere Cybertechniken ein, um Gelder und Informationen zu stehlen. "Unternehmen in den Bereichen Kryptowährungen, Verteidigung, Energie und Gesundheit wurden besonders ins Visier genommen", heißt es in der Zusammenfassung des Berichts, der in den kommenden Wochen veröffentlicht werden soll.
Cyberangriffe finanzieren Atomprogramm
Die Sanktionsbeobachter, die dem Weltsicherheitsrat zweimal im Jahr Bericht erstatten, hatten Nordkorea bereits zuvor beschuldigt, Geld von Cyberangriffen für die Finanzierung von Atom- und Raketenprogrammen zu nutzen. Nordkorea bestreitet dies.
Weder die Vereinten Nationen in New York noch die nordkoreanische Vertretung bei der UN haben vorerst auf den Bericht reagiert.
Nordkorea unterliegt seit 2006 wegen seiner Raketen- und Atomprogramme den Sanktionen der Vereinten Nationen. Dazu gehört auch ein Verbot der Entwicklung von ballistischen Raketen. In den vergangenen Jahren war der Rat in der Frage, wie mit Pjöngjang zu verfahren sei, gespalten. Russland und China, die neben den USA, Großbritannien und Frankreich zu den Vetomächten gehören, haben erklärt, dass weitere Sanktionen nicht helfen würden und fordern eine Lockerung der Maßnahmen.