Kubas "Maximo Lider" agiert seit 2006 nur mehr aus dem Hintergrund. Ein Rückblick auf einen Mann, der die Geschichte prägte.
Der kubanische Revolutionsführer Fidel Castro ist einer der letzten Staats- und Regierungschefs kommunistischer Prägung. Die wichtigsten Stationen im Leben des 81-jährigen "Máximo Líder":
13. August 1926:
Fidel Alejandro Castro Ruz wird im
ostkubanischen Birán als Sohn eines Zuckerplantagen-Besitzers und einer
Haushälterin geboren. Schon früh sucht er den Kontakt zur armen
Landbevölkerung. 1950 eröffnet der promovierte Jurist eine Anwaltskanzlei in
Havanna.
26. Juli 1953:
Castro ist Anführer eines gescheiterten Aufstands
gegen die Herrschaft des Militärdiktators Fulgencio Batista. Nach
zweijähriger Haft reist er nach Mexiko aus. Dort lernt er den aus
Argentinien stammenden Revolutionär Ernesto "Che" Guevara kennen.
1959:
Ende eines dreijährigen Guerillakrieges, der am 1. Jänner
mit der Vertreibung Batistas endet. Am 16. Februar erklärt sich Castro zum
Ministerpräsidenten. Aufbau enger Handelskontakte zur Sowjetunion, Abbruch
diplomatischer Beziehungen zu den USA.
17. April 1961:
Castros Revolutionsarmee schlägt die Invasion in
der Schweinebucht zurück. Mit Hilfe des US-Geheimdienstes CIA hatte eine
Söldnertruppe von Exil-Kubanern versucht, das Regime zu stürzen.
Oktober 1962:
Die Kuba-Krise führt die Welt an den Rand eines
atomaren Konflikts. In einem Brief an Kreml-Chef Nikita Chruschtschow
befürwortet Castro einen nuklearen Erstschlag gegen die USA, sollte die
Regierung Kennedy einen erneuten Invasionsversuch unternehmen.
1991:
Der Zusammenbruch der Sowjetunion stürzt Kubas Wirtschaft
in eine schwere Rezession. Erstmals erlaubt Castro die Privatisierung von
Staatsfirmen, um ausländische Investoren ins Land zu locken.
April 2004:
Die UN-Menschenrechtskommission verurteilt das
Castro-Regime scharf. Oppositionelle würden häufig von Sicherheitskräften
gefoltert, heißt es in einer entsprechenden Resolution des Gremiums.
31. Juli 2006:
Der Staatschef unterzieht sich einer Operation und
übergibt die Amtsgeschäfte an seinen jüngeren Bruder Raúl. Westliche
Beobachter vermuten, dass der "Comandante" an Darmkrebs erkrankt ist.
13. August 2006:
Castro lässt die Feierlichkeiten zu seinem 80.
Geburtstag auf den 2. Dezember verschieben. Ende November stellt sich
heraus, dass er zu schwach ist, um an den Kundgebungen zum 50. Jahrestag des
Beginns der Revolution teilzunehmen.
26. Dezember 2006:
Ein spanischer Arzt weist die Berichte über
eine Krebserkrankung zurück. Castro befinde sich nach einer schwierigen
Operation auf dem Weg der Besserung.
17. Dezember 2007:
Castro versichert in einer im Staatsfernsehen
verlesenen Botschaft, er wolle den Jüngeren den Weg nicht versperren und dem
Land künftig nur noch seine Erfahrung zur Verfügung stellen.
19. Februar 2008:
Fidel Castro ist amtsmüde. Wie von vielen
erwartet, kündigt er seinen endgültigen Rückzug aus der Politik an.