Aktion scharf
Straßenhändlern in Rom soll Handwerk gelegt werden
25.06.2008
Der neue römische Bürgermeister will scharf gegen die zunehmende Zahl von Straßenverkäufern vorgehen, die illegal Souvenirs verkaufen.
Besonders schwierig ist die Lage in der Nähe des Vatikans, wo sich Hunderte Straßenhändler und auch Taschendiebe unter die Menschenmenge mischen. Das Gelände zwischen der Engelsburg und der Peterskirche ist zu einem großen Markt geworden, auf dem gefälschte Markenbrillen, Taschen, CDs und T-Shirts angeboten werden.
Verkäufer flüchten vor Kontrollen
Bei Kontrollen der
Polizei flüchten die Verkäufer in die Seitengassen. Bei einigen wird die
Ware beschlagnahmt, die anderen kehren bald wieder zurück. Hinter dem
Geschäft mit den Straßenhändlern steckt die Mafia, die mit Produktpiraterie
Millionenumsätze macht, warnt die Polizei. Bei der Produktion der
gefälschten Waren werden massiv minderjährige Einwanderer eingesetzt.
Kaufleute machen Druck
Die Stadt Rom handelt auch unter dem Druck
der Kaufleute der Gegend um den Vatikan. Sie werfen der Stadtverwaltung vor,
nicht genug gegen die Verkäufer zu unternehmen, die ihrer Ansicht nach das
Zentrum von Rom in eine "Kasba" verwandelt haben. "Man kann
nicht mehr ruhig spazieren gehen. Die ganzen Straßen um den Vatikan sind
belagert", sagte eine wütende Geschäftsfrau unweit der Engelsbrücke.
Mehr Beschlagnahmungen
Der rechte Bürgermeister Alemanno, der im
Wahlkampf mehr Sicherheit und Ordnung versprochen hat, arbeitet mit der
Polizei an einer Lösung für das Problem. "Die einzige Lösung
ist die systematische Beschlagnahmung der gefälschten Waren",
erklärten die Kaufleute.
Kauf ist strafbar
Vorsicht ist übrigens angesagt: Wer beim Kauf
eines gefälschten Markenartikels erwischt wird, macht sich strafbar. Auch
als Urlaubsmitbringsel sind die gefälschten Sonnenbrillen oder Uhren, die
auf dem Markt angeboten werden, nicht geeignet.