Die Franzosen mobilisieren in großem Stil gegen seine Krisenpolitik.
Mit Streiks und Massenkundgebungen demonstrieren die französischen Gewerkschaften an diesem Donnerstag gegen die Krisenpolitik von Präsident Nicolas Sarkozy. Den Auftakt machten bereits am Mittwochabend die Eisenbahner und die Beschäftigten einer Raffinerie des Ölkonzerns Total. Neben dem Fernverkehr ist am Donnerstag in vielen Städten der öffentliche Nahverkehr stark beeinträchtigt. Zahlreiche Schulen blieben geschlossen.
Millionen Demonstranten
Anders als bei früheren Konflikten legen
die Gewerkschaften den Schwerpunkt der Proteste diesmal allerdings auf
Demonstrationen und nicht auf Streiks, weil viele Kurzarbeiter sich weitere
Lohnausfälle nicht leisten können. Landesweit werden mehrere Millionen
Demonstranten erwartet. Premierminister Francois Fillon verzichtet wegen des
Protesttages auf eine Teilnahme am EU-Gipfel in Brüssel.
Keiner hat Geld
Fillon hat bereits klargemacht, dass die
Regierung den Forderungen nach weiteren Maßnahmen zur Förderung der
Konjunktur und der Kaufkraft nicht nachgeben will. Nach einem ähnlichen
Protesttag am 29. Jänner hatte Sarkozy 2,6 Milliarden Euro für soziale
Maßnahmen versprochen. Sozialexperten äußerten die Befürchtung, dass die
Gewerkschaften den Zorn vieler von Arbeitslosigkeit bedrohter Bürger immer
schlechter kanalisieren könnten und es zu einer Regionalisierung und
Radikalisierung der Proteste kommen könnte.