In Kapstadt ist ein Streit über die Behandlung der rund 14.000 Vertriebenen ausgebrochen, die vor der Gewalt in Südafrika geflohen sind.
In Südafrikas Touristenmetropole Kapstadt ist ein Streit über die Behandlung der rund 14.000 Vertriebenen ausgebrochen, die vor der Welle der fremdenfeindlichen Gewalt geflohen sind. Während die Provinzregierung die verängstigten Menschen zur Reintegration zurück in die Townships schicken will, plant die Stadt vorübergehende Sammellager.
Spannungen wegen Vertriebenen
Bürgermeisterin Helen Zille betonte
am Montag, die Vertriebenen könnten nicht permanent in Gemeindesälen und
Kirchen bleiben. Es gebe bereits Spannungen, da diese Notunterkünfte
dringend für ihre ursprünglichen Bestimmungen benötigt würden. Wer
freiwillig zurück wolle, könne dies aber tun.
Bei den vor zwei Wochen in Johannesburgs Township Alexandra ausgebrochenen Gewaltexzessen gegen afrikanische Zuwanderer sind mindestens 50 Menschen ums Leben gekommen, Hunderte verletzt und Zehntausende vertrieben worden. Am Montag herrschte erstmals seit langem - allerdings gespannte - Ruhe in den Townships, wo lediglich in Katlehong einige unbewohnte Hütten in Flammen aufgegangen waren. Die Opposition forderte die Einsetzung einer Untersuchungskommission, die neben den Exzessen selbst vor allem auch Behauptungen der Regierung über "dunkle Mächte" hinter der fremdenfeindlichen Gewalt prüfen sollte.