Das im Kaukasus gelegene Gebiet Südossetien gilt völkerrechtlich als Teil Georgiens, hat sich jedoch 1990 für unabhängig erklärt.
Südossetien hatte sich wie Abchasien Anfang der 90er Jahre von Georgien losgesagt. In beiden abtrünnigen Regionen sind russische Friedenstruppen stationiert. Georgien wirft Russland vor, Südossetien und Abchasien annektieren zu wollen. Russland beschuldigt hingegen Georgien, sich die Gebiete gewaltsam einverleiben zu wollen. Zweimal - 1992 und 2006 - stimmten die südossetischen Einwohner für die Unabhängigkeit von Georgien. International wurden die Referenden jedoch nicht anerkannt.
"Friedenstruppe" sichert Gebiet
Im Juni 1992
unterzeichneten der russische Präsident Boris Jelzin und Georgiens Präsident
Eduard Schewardnadse in Dagomys ein Waffenstillstandsabkommen. Seitdem
sichert eine etwa 1.500-köpfige Friedenstruppe von Russen, Osseten und
Georgiern den Frieden. Sie wird von einer gemischten Kontrollkommission, in
der Georgien, Russland, Süd- und Nordossetien vertreten sind, beaufsichtigt.
Streit um Vermittlungsgespräche in Berlin
Die Führung der
anderen abtrünnigen Region in Georgien, Abchasien, sagte unterdessen ihre
Teilnahme an Berliner Vermittlungsgesprächen am 15. August ab. Der
abchasische Führer Sergej Bagapsch begründete dies mit den derzeit laufenden
Kämpfen. In Berlin sollen Delegationen aus Georgien, Abchasien, Russland,
den USA und Deutschland über eine Verhandlungslösung in dem Konflikt
beraten. Bagapsch sagte, über das Treffen werde neu entschieden, wenn sich
die Lage in Südossetien beruhigen sollte.