Sie hege "keinen Groll" gegenüber der Militärjunta, betont Suu Kyi.
In ihrer ersten Rede seit sieben Jahren hat die aus dem Hausarrest freigelassene burmesische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi ihre Rückkehr in die Politik des südostasiatischen Landes angekündigt. Sie werde mit "allen demokratischen Kräften" zusammenarbeiten, sagte Suu Kyi am Sonntag vor Anhängern am Sitz ihrer Partei Nationale Liga für Demokratie (NLD) in Rangun. "Ich möchte der Stimme des Volkes Gehör verschaffen, und dann entscheiden wir über das, was wir machen wollen." Sie wolle sich dafür einsetzen, die Lebensbedingungen in Burma zu verbessern.
"Kein Groll" gegenüber Militärjunta
Suu Kyi machte deutlich, "keinen Groll" gegenüber der Militärjunta zu hegen, die sie eingesperrt hatte. "Ich glaube an die Menschenrechte und den Rechtsstaat", sagte Suu Kyi. Die Friedensnobelpreisträgerin hob außerdem die Bedeutung der Meinungsfreiheit für die Demokratie hervor.
"Emotionales Gespräch" mit jüngstem Sohn
Nach jahrelanger Isolation hat Suu Kyi auch mit ihrem jüngsten Sohn Kim telefoniert. Die beiden hätten ein "sehr emotionales" Gespräch geführt, sagte ein Mitarbeiter der britischen Botschaft in Thailands Hauptstadt Bangkok am Sonntag. Der in Großbritannien lebende 33-jährige Sohn der Friedensnobelpreisträgerin, Kim Aris, war in Erwartung der Freilassung seiner Mutter nach Bangkok gereist, wo er nun auf eine Einreiseerlaubnis nach Burma wartet.
15 Jahre Arrest
Suu Kyi war am Samstag aus dem Hausarrest entlassen worden. Von den vergangenen 21 Jahren hatte sie mehr als 15 Jahre in Haft oder im Hausarrest zugebracht. Vor ihrer Rede war Suu Kyi mit ausländischen Diplomaten zusammengetroffen.