Die rechtskonservative Schweizerische Volkspartei (SVP) hat direkte Verbindungen zu Österreich.
Die Rede ist nicht von politischen Kontakten, welche stets dementiert werden, sondern von familiären Banden: Der Vater des Walliser Nationalrats Oskar Freysinger (SVP) stammt aus Tirol. Offenbar eine Erblast: Die Walliser Wochenzeitung "Confedere", das Parteiblatt der örtlichen Freisinnigen (FDP), zeigte den Politiker mit österreichischen Wurzeln in einer Illustration neben Adolf Hitler. Slogan: "Österreicher: Das haben wir schon gehabt!"
"Hitler-Plakat" aufgehängt
Laut Freysinger haben
Linksextreme daraus ein Plakat gestaltet und öffentlich aufgehängt. Wegen
des "Hitler-Plakats" erstattete der in der Schweiz geborene und
aufgewachsene Parlamentarier, der auch Mitglied des Komitees der
Anti-Minarettinitiative ist, eine Strafanzeige gegen "Confedere".
Bestürzung oder Freude?
Obwohl Freysinger einräumte: "Der
Politiker in mir hat sich zunächst gefreut." Man könne sich gar
nichts besseres erhoffen als einen so gravierenden Fehler einen Monat vor
den Wahlen am 21. Oktober. Als Pädagoge sei er aber bestürzt gewesen - neben
seinem Mandat im Schweizer Milizparlament ist Freysinger Gymnasiallehrer.
"Ich muss meinen Schülern Deutsch beibringen, und dann gehen diese am Morgen
auf dem Weg zum Unterricht an einem Plakat vorbei, auf dem ihr Lehrer mit
Hitler gleichgesetzt wird."
"Ich bewundere Österreich"
Dennoch ist der
SVP-Politiker nicht verbittert: "Ich bewundere Österreich. Die Leute dort
sind sehr zuvorkommend und harmonisch", erzählte der weit rechts agierende
Politiker der APA. Mit der "Haider-Partei" habe er aber nichts am Hut. Der
Kärntner Landeshauptmann vom BZÖ scheine zwar durchaus fähig zu sein, "aber
er hat die FPÖ gegen die Mauer geführt", sagte Freysinger. Haiders Ideen
kenne er jedoch nicht zur Genüge. "Ich nehme das nur wenig wahr."
Keine Beziehungen zu BZÖ oder FPÖ
Freysinger
unterstrich, es gebe keine politischen Beziehungen zu FPÖ und BZÖ. Die
SVP-Partei-Ikone, Justiz- und Polizeiminister Christoph Blocher, habe das
nie gewollt. Von den im In- und Ausland vielfach als rassistisch
wahrgenommenen Wahlplakaten seiner SVP zeigte sich Freysinger jedoch
überzeugt. "Wir haben gemerkt, dass die Sichtbarkeit eines Plakats zählt",
seine Form sei das "Trojanische Pferd".