Für streng gläubige Muslime sind Hunde "unreine" Tiere. Diese Form der Inhaftierung war eine schwere Demütigung für die Betroffenen.
Australische Truppen in Afghanistan haben mutmaßliche Taliban-Kämpfer zeitweise in Hundezwingern festgehalten. Verteidigungsminister Joel Fitzgibbon gab zu, dass sich ein solcher Vorfall am vergangenen Freitag zugetragen habe. Demnach wurden vier afghanische Gefangene 24 Stunden lang in ein Gelände gesperrt, auf dem zuvor Hunde gehalten wurden. Da Hunde für streng gläubigen Muslime "unreine" Tiere sind, bedeutet diese Form der Inhaftierung für die Betroffenen eine schwere Demütigung und Erniedrigung.
Kritik zurückgewiesen
Fitzgibbon wies dennoch die Kritik von
muslimischen Geistlichen am Verhalten der australischen Streitkräften
zurück. Die Soldaten hätten die mutmaßlichen Aufständischen vor dem
Abtransport in ein Gefangenenlager an einem "sicheren Platz" festhalten
müssen. Australien hat gegenwärtig etwa 1000 Soldaten in Afghanistan
stationiert und gegenüber der US-Regierung die Bereitschaft signalisiert,
noch mehr Soldaten zu schicken. In einem als "strategische Vision"
bezeichneten Papier nannte die NATO das Ziel, dass bis 2010 eine 80.000 Mann
starke afghanische Armee aufgestellt sein soll. Der afghanische Präsident
Hamid Karzai hatte nach den jüngsten Militäraktionen der US-geführten
Koalition mit zahlreichen zivilen Todesopfern in ungewöhnlich scharfer Form
eine Überprüfung der ausländischen Truppenpräsenz angeordnet.