Kopenhagen
Terror-Alarm war Lausbubenstreich
04.09.2007
Der Terroralarm in Dänemark wurde abgeblasen, weil die Polizei herausfand, dass Schüler Knallkörper-Experimente machten.
Als "Bubenstreich" hat die Kopenhagener Polizei am Donnerstag den Hintergrund eines Fundes verdächtiger Chemikalien zur Sprengstoffherstellung eingeordnet. Es stellte sich heraus, dass Schüler in einem Keller im nordwestlichen Teil der dänischen Hauptstadt Experimente zur Herstellung von harmlosen Knallkörpern durchgeführt hatten. Nachdem die Bewohner von drei Wohnblöcken evakuiert waren und Spezialisten den Fund in dem Keller analysiert hatten, konnte der großflächig ausgelöste Terroralarm wieder abgeblasen werden.
Zusammenhang mit Terrorverdächtigen von Deutschland unklar
Die
beiden 21 Jahre alten, weiter inhaftierten Männer sollen als Drahtzieher in
Zusammenarbeit mit den anderen sechs militanten Islamisten Anschläge
vorbereitet haben. Sie hätten dabei in direktem Kontakt mit leitenden
Personen des Terrornetzwerkes Al-Kaida gestanden, teilte PET nach den
Festnahmen mit. Die dänischen Behörden wollten weder bestätigen noch
dementieren, dass ihr Zugriff in direktem Zusammenhang zur Festnahme von
drei Terrorverdächtigen wenige Stunden später in Deutschland stand.
Sechs Terrorverdächtige freigelassen
Am Mittwoch wurden
sechs Terrorverdächtige freigelassen, das bestätigte PET in Kopenhagen. Zwei
Männer aus islamistischen Kreisen bleiben für mindestens 27 Tage in
Untersuchungshaft. Sie sollen in direkter Verbindung zur El-Kaida-Führung
gestanden und einen Sprengstoffanschlag vorbereitet haben.
Sprengstoffanschläge verhindert
Ein PET-Sprecher lehnte
jeden Kommentar über mögliche Verbindungen zu den Festnahmen von drei
Terrorverdächtigen in Deutschland wenige Stunden nach der Polizeiaktion in
Kopenhagen ab. Die zuständigen Behörden in beiden Ländern erklärten
unabhängig voneinander, sie hätten mit ihren Zugriffen bevorstehende
Sprengstoffanschläge verhindert.
Razzia an elf Adressen
Die Razzien seien an elf Adressen
erfolgt, nachdem die Polizei Hinweise erhalten hatte, die Verdächtigen
könnten Material zur Herstellung von "instabilem Sprengstoff"
in ihren Besitz gebracht haben. PET-Chef Jacob Scharf wollte keine weiteren
Einzelheiten nennen.