Thailands Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva arbeitet an einem Versöhnungsplan, um die seit 8 Wochen andauernde Konfrontation mit den oppositionellen Rothemden beizulegen. "Ich werde eine politische Lösung präsentieren", sagte er in einer Rede im Parlament.
"Um eine politische Lösung zu finden, müssen wir alle anhören, nicht nur die Regierung, die Politik, die Demonstranten oder diejenigen, die sich ihnen widersetzen." In einem Interview mit dem japanischen Fernsehen sagte Abhisit, er wolle den Versöhnungsplan in den nächsten Tagen vorstellen.
Die wegen ihrer traditionellen Kleidungsfarbe als Rothemden bezeichneten Demonstranten halten seit März ein Geschäftsviertel in Bangkok besetzt und haben sich dort hinter Barrikaden verschanzt. Viele von ihnen gehören der verarmten Landbevölkerung an und sind Anhänger des 2006 gestürzten Regierungschefs Thaksin Shinawatra.
Sie werfen Abhisits Regierung elitäres Verhalten vor, fordern seinen Rücktritt und Neuwahlen. Bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften kamen bisher 27 Menschen ums Leben, fast 1.000 wurden verletzt.
Bürgerkrieg droht
Angesichts der anhaltenden Konfrontation
zwischen Opposition und Regierung hatte eine führende Expertengruppe am
Wochenende vor einem Bürgerkrieg in dem südostasiatischen Land gewarnt.
Ohne internationale Vermittlung drohen die Auseinandersetzungen in den Straßen Bangkoks in einen "unerklärten Bürgerkrieg" umzuschlagen, hieß es in einem Bericht der International Crisis Group (ICG). Die thailändische Regierung hatte den Konflikt hingegen stets als "innere Angelegenheit" bezeichnet und sich eine Einmischung aus dem Ausland verbeten.