Der Ministerpräsident ist von den Plänen einer gewaltsamen Räumung des Flughafens abgekommen, man will mit den Demonstranten zuerst verhandeln.
Die thailändische Regierung ist am Freitag von ihrer Drohung abgerückt, die beiden von Demonstranten besetzten zivilen Flughäfen Bangkoks mit Gewalt räumen zu lassen. Regierungssprecher Nattawut Sai-Kau sagte der Nachrichtenagentur AP in Bangkok, die Polizei sei angewiesen, die Besetzer so schnell wie möglich in einer friedlichen Art und Weise aus den Flughäfen zu bringen.
Ministerpräsident Somchai Wongsawt hatte am Donnerstag den Ausnahmezustand verhängt und damit auch die Entschlossenheit zu einer gewaltsamen Räumung angedeutet. Der Regierungssprecher sagte nun: "Zuerst sollte die Polizei Verhandlungen mit den Demonstranten aufnehmen. Falls sie sich weigern zu gehen, sollte die Polizei was auch immer notwendig tun, um die Flughäfen auf der Basis der Gewaltfreiheit wieder zu öffnen".
Keine Unterstützung des Militärs
Beobachter werteten
die Änderung des Tonfalls als mögliches Zeichen dafür, dass Somchai nicht
die Unterstützung des Militärs und der Sicherheitskräfte hat. Heereschef
General Anupong Paochinda hat sich in dem politischen Konflikt bisher
neutral verhalten. Tausende Urlauber sind auf den Flughäfen gestrandet,
Bangkok war vom nationalen und internationalen Luftverkehr abgeschnitten.
Am Mittwoch hatte ein Gericht die Demonstranten aufgefordert, den internationalen Flughafen unverzüglich zu räumen. Die Regierungsgegner hielten jedoch an ihrer Forderung fest, dass Somchai zunächst zurücktreten müsse.
Polizeichef wurde abgesetzt
Vor dem Hintergrund der anhaltenden
schweren Unruhen hat die thailändische Regierung am Freitag den obersten
Polizeichef, General Patcharawat Wongsuwan, entlassen und General Prateep
Tanprasert zum Nachfolger ernannt. Die Entscheidung hat nach offiziellen
Angaben Ministerpräsident Somchai Wongsawat getroffen, der sich in der Stadt
Chiang Mai im Norden des Landes aufhält, während die Aktionen der
Regierungsgegner in der Hauptstadt Bangkok weitergehen