TV-Duell

Trump vs. Harris: Die große Analyse

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Das war das TV-Duell Trump vs. Harris. Eine Analyse von Herbert Bauernebel. 

Die Redeschlacht ist geschlagen – beide Kandidaten kämpften verbissen um eine Vorentscheidung beim 2024-Wahlduell! Es wurde laut, hart, persönlich. Nach mehr als 90 Minuten eines teils brutalen Schlagabtauschs im historischen „Constitution Center“ in Philadelphia gab es nur mehr eine Frage: Wer gewann? Vizepräsidentin Kamala Harris (59)? Oder doch der Republikaner Donald Trump (78)?


Harris überraschte gleich zu Beginn: Sie ging auf Trump zu, streckte ihm die Hand zum Gruß entgegen und stellte sich vor: „Kamala Harris“. Die beiden hatten sich noch nie getroffen. „Viel Spaß“, sagte Trump, leicht überrascht über die Geste. Sie entschärfte damit auch den Kontrast bei den Körpergrößen zwischen Trump (1,89 Meter) und ihr (1,63 Meter). Das war jedoch der letzte versöhnliche Moment.

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Dann flogen schnell die Fetzen: Trump warf ihr vor, die „beste Wirtschaft aller Zeiten“ ruiniert zu haben: Vor allem durch die Horror-Inflation und Massenmigration. Sie gab zurück: „Wir hatten die schlimmste Gesundheitslage, den Jobmarkt und eine Attacke auf unsere Demokratie geerbt“, sprach sie die Attacke von Trump-Anhängern auf das Kapitol an.

„Make America Great Again“

Trump redete sich in Rage – bereits in den ersten 15 Minuten: Er warf ihr vor, keine Philosophie zu haben, außer jener ihres „marxistischen Vaters“. Er machte sich lustig, sie habe so viele seiner Ideen geklaut, dass er ihr eine MAGA-Kappe („Make America Great Again“) schenken würde.

Ins Schwitzen geriet Trump beim Reizthema Abtreibung. Er sprach von Bundesstaaten, wo sogar die „Exekution geborener Babys“ erlaubt sei. ABC-Moderatorin Lindsay Davis (46), die mit Kollegen David Muir (50) die Debatte führte, widersprach Trump. Harris, die hinter einem niedrigeren Rednerpult in nur drei Metern Distanz stand, grätschte rein: „Wie zu erwarten, werden wir hier einen Haufen Lügen hören!“

Sie verteidigte in harten und emotionalen Tönen das Recht von Frauen auf Abtreibungen. Ihr Leben sei aufgrund des „Trump-Abtreibungsverbots“, wie sie sagte, gefährdet. Und Trump würde als Präsident ein nationales Verbot durchsetzen. Zuschauer, die von Demoskopen beobachtet wurden, zeigten hier starke Emotionen – Harris konnte bei diesem Thema punkten.

Wilde Theorien

Dann lockte sie Trump in die Falle: Harris – eigentlich gefragt über das Versagen der Regierung von US-Präsidenten Joe Biden (81) an der Grenze – behauptete, Trump-Anhänger würden seine Veranstaltungen verlassen, weil sie so langweilig seien.

Der Republikaner, sichtlich genervt, konterte mit einer wilden Theorie. Er wiederholte unbestätigte Gerüchte, wonach Migranten aus Haiti in der Ohio-Stadt Springfield Haustiere und Vögel töten und verzehren würden. „Die essen unsere Haustiere“, empörte sich Trump in einer der wohl außergewöhnlichsten Aussagen der US-Politik. Davor hatte Trump KI-generierte Fotomontagen, die ihn als bewaffneten Retter von Hunden, Katzen und Enten porträtierten.

Harris war gelungen, ihn wütend zu machen – ihr Gesicht, zu sehen im geteilten TV-Schirm, wirkte sichtlich zufrieden. Trump rettete sich in den versuchten Mordanschlag: „Ich habe eine Kugel in meinen Kopf kassiert!“ Es wurde rasch persönlich: Er machte sie wieder als „radikale Liberale“ herunter. Und ermahnte sie mit strengem Blick, ihm nicht ins Wort zu fallen.

Immer schlechter gelaunt wurde Trump aggressiver: Harris solle sofort nach Washington fahren – noch während der Debatte, weil sie ohnehin „so schlecht“ sei – und per Notverordnung die Grenze schließen. Sie solle ihren Boss, Biden, um 16 Uhr aus dem Schlaf holen. Diese Massen an Migranten wollten die Demokraten an die Wahlurnen bringen, behauptete Trump.

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Ein knallhartes Duell

Harris lieferte harte Pointen. Bei der Debatte um angeblichen Wahlschwindel knallte sie: „Sie wurden von 81 Millionen Menschen gefeuert!“

Trump versuchte zumindest in Sachen Außenpolitik zu punkten: Keiner der Weltkonflikte wäre mit ihm als Präsidenten ausgebrochen. Er kenne Kreml-Chef Wladimir Putin (71) sehr gut, und der hätte es nie gewagt, die Ukraine anzugreifen. Er werde den Krieg noch vor der Vereidigung beenden, sagte er, ohne Details zu nennen. Trump, gefragt, ob er auf einen Sieg Kiews hoffe, wich er aus: „Ich will Menschenleben retten!“ Er kenne beide, Putin und Wolodymyr Selenskyj (46), sehr gut: „Dieser Konflikt kann beendet werden“, sagte er. Trump wütete dann gegen Biden: „Wir haben einen Präsidenten, der gar nicht weiß, dass er am Leben ist!“ Harris gab zurück: Er wolle Putin bloß einen Gefallen tun, sagte sie: „Der verspeist Sie doch als Mittagessen!“ Sie warf ihm vor, Amerikas Rolle als Anführer der freien Welt aufgeben zu wollen.

Insgesamt behauptete sich Harris – ohne Stützen wie Teleprompter und sonstigen Papieren. Ihr Plan war, Trump aus der Fassung zu bringen. Er hatte Probleme, seine persönliche Abneigung zu verbergen. Wie ihm seine Berater eintrichterten, verzichtete er auf Untergriffe bezüglich ihrer Rasse. Doch im Zorn mischte er verschiedene Themen in oftmaligen Tiraden zusammen.

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