60 Tote in Islamabad
Tschechischer Botschafter starb bei Anschlag
21.09.2008
Der Selbstmordattentäter riss 60 Menschen mit in den Tod - 271 wurden verletzt. Auch ein dänischer Diplomat wird vermisst.
Unter den Todesopfern des Autobomben-Anschlags auf das Mariott Hotel in Islamabad befindet sich der tschechische Botschafter, Ivo Zdarek. Bei der Detonation in der pakistanischen Hauptstadt am Samstag kamen insgesamt 60 Menschen ums Leben. Ein Attentäter hatte einen mit Sprengstoff beladenen Lastwagen explodieren lassen. Rettungskräfte suchen am Sonntag weiter in den qualmenden Ruinen nach Überlebenden.
Dänischer Diplomat vermisst
Wahrscheinlich hat auch ein
dänischer Diplomat den Selbstmordanschlag nicht überlebt. Der
Botschaftsvertreter wird jedenfalls seither vermisst. Ums Leben gekommen
sind auch zwei US-Bürger und ein Vietnamese.
7 Deutsche verletzt
Mindestens sieben Deutsche sind verletzt
worden, davon einer schwer. Es besteht aber keine Lebensgefahr. Bisher gibt
es keine Erkenntnisse, dass Deutsche getötet wurden. Österreichern ist
nichts zugestoßen. Insgesamt sind 271 Menschen verletzt worden, darunter
mindestens 21 Ausländer.
Kampf gegen "Krebs" Terrorismus
Pakistans Präsident
Asif Ali Zardari hat einen entschlossenen Kampf gegen den Terrorismus
angekündigt. "Terrorismus ist ein Krebsgeschwür in Pakistan und
wir sind entschlossen, so Gott will, das Land von diesem Krebs zu befreien",
so Zardari. Die Tat rief weltweit Empörung hervor. UNO-Generalsekretär Ban
Ki Moon nannte den Anschlag einen "abscheulichen" und "erschreckenden"
Terrorangriff.
Neuer Staatschef - altes Problem
"Wir werden uns von diesen
Feiglingen nicht abschrecken lassen, Pakistani sind mutig und furchtlos, sie
fürchten sich nicht vor dem Tod", sagte Zardari in einer
Fernsehansprache. Der vor zwei Wochen zum Staatschef gewählte Zardari hatte
am Samstag seine erste Rede im Parlament des Landes gehalten. Die Behörden
gehen derzeit davon aus, dass der Anschlag der Terror-Organisation Al-Kaida
zuzuordnen ist, ein Bekennerschreiben gibt es aber nicht.
Hotel voll wegen Fastenbrechen
Zur Zeitpunkt der Tat hielten
sich viele Familien in dem Hotel auf, um nach Einbruch der Dunkelheit das
Fastenbrechen des Ramadans zu begehen. Durch die Explosion wurde eine
Gasleitung beschädigt und ein Brand ausgelöst. Aus den oberen Stockwerken
sprangen Menschen in ihrer Verzweiflung aus den Fenstern in den Tod, um sich
vor den Flammen zu retten.