Eine "priviligierten Partnerschaft" lehnt Ankara entschieden ab. Ziel bleibt der türkische Beitritt zur EU.
Die Türkei will in den laufenden Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union über eine Vollmitgliedschaft keine Abstriche machen. "Ziel ist eine Vollmitgliedschaft", sagte Außenminister Ahmet Davutoglu. Bei seinem ersten Deutschland-Besuch betonte Davutoglu am Dienstag in Berlin: "Die Türkei denkt über keine Alternative nach". Sein deutscher Amtskollege Frank-Walter Steinmeier bezeichnete das laufende Beitrittsverfahren als "ergebnisoffen". Ziel sei aber der türkische Beitritt zur EU. "Dabei bleibt es."
Vollmitgliedschaft
Die EU verhandelt mit dem Kandidaten Türkei
auf der Grundlage eines Rahmens, der 2005 von allen EU-Staaten und der
Türkei einstimmig beschlossen worden war. Dieser Beschluss legt die
Vollmitgliedschaft als Ziel der Verhandlungen fest.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte jedoch erst kürzlich einem türkischen EU-Beitritt erneut eine Absage erteilt. Sie wirbt stattdessen für eine "privilegierte Partnerschaft".
"Nicht nachlassen"
Davutoglu hielt dennoch am Ziel
einer Vollmitgliedschaft fest. "Alles was die Türkei zur Unterstützung tun
kann, werden wir tun. Aber wir müssen auch von der EU unterstützt werden",
sagte der neue Außenminister, für den Deutschland die erste Station in
Europa war. Das Interesse der Türkei an einem Beitritt werde "auf keinen
Fall nachlassen".