Historischer Vertrag
Türkei und Armenien begraben Feindschaft
10.10.2009
US-Außenministerin Clinton legte in letzter Minute aufgetretenen Streit bei.
Die Türkei und Armenien haben am Samstagabend zwei Protokolle zur Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen und Öffnung der Grenzen unterzeichnet. Die Zeremonie in der Universität Zürich hatte sich wegen Meinungsverschiedenheiten in letzter Minute verzögert. Schließlich gelang es offenbar US-Außenministerin Hillary Clinton, die eigens für die Zeremonie angereist war, erfolgreich zu vermitteln. Die Protokolle wurden vom armenischen Außenminister Edouard Nalbandian und seinem türkischen Amtskollegen Ahmet Davutoglu unterzeichnet.
Streit in letzter Minute
Ein Streit über Formulierungen hatte die
Unterzeichnung des Annäherungsabkommens über drei Stunden hinausgezögert.
Die armenische Seite habe sich gegen die Wortwahl in der türkischen
Schlusserklärung gewehrt, verlautete aus Diplomatenkreisen in Zürich. Der
Armenier Nalbandian führte Diplomatenangaben zufolge in einem Hotel
Gespräche mit einem Schweizer und einem US-Diplomaten. Der US-Diplomat
telefonierte auch mit der türkischen Seite. An der Zeremonie nahmen neben
US-Außenministerin Clinton auch ihr russischer Kollege Sergej Lawrow und
EU-Chefdiplomat Javier Solana teil.