"Goldenes Zeitalter"

Türkei und Serbien intensivieren militärische Kooperation

11.10.2024

In Belgrad kam es zu einem Treffen mit Erdoğan und Vučić.  

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Die Türkei und Serbien haben nach einem Treffen ihrer Staatschefs eine neue Phase der militärischen Kooperation beider Länder angekündigt. Die Beziehungen zwischen Ankara und Belgrad befänden sich in einem "goldenen Zeitalter", so der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Freitag auf einer Pressekonferenz mit Serbiens Präsidenten Aleksandar Vučić in Belgrad. Vučić begrüßte seinerseits die Stärkung der Verbindungen Serbiens mit "einer wichtigen Macht" wie der Türkei.

Erdoğan war im Rahmen einer Balkan-Kurzreise aus Albanien kommend in Belgrad eingetroffen. Es war bereits sein vierter Besuch in dem Balkanland seit 2017. Damals hatten beide Länder eine neue Phase in ihren durch die jahrhundertelange osmanische Präsenz belasteten Beziehungen eingeläutet.

Diese wurden allerdings zuletzt 2023 erneut überschattet, als sich Belgrad über den Verkauf von türkischen Drohnen vom Typ Bayraktar an den Kosovo empörte. Die ehemalige serbische Provinz, die überwiegend von ethnischen Albanern bewohnt wird, hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Belgrad erkennt die Unabhängigkeit jedoch nicht an und betrachtet das muslimisch geprägte Kosovo, das enge Beziehungen zur Türkei unterhält, weiterhin als seine Provinz.

Beziehung wieder im Aufschwung

Die Beziehungen zwischen Serbien und der Türkei scheinen jedoch wieder im Aufschwung zu sein. Vučić sagte bei der gemeinsamen Pressekonferenz, Serbien habe vor kurzem die Exportlizenzen für die Türkei nach einer langen Pause erneuert. Erdoğan nannte seinerseits die "türkischen Fähigkeiten im Bereich der unbemannten Luftfahrzeuge" als einen der Schwerpunkte der Annäherung.

Bei seinem vorherigen Besuch in Albanien hatte Erdoğan der dortigen Regierung eine "bedeutende" Spende von Kampfdrohnen zugesichert und in der albanischen Hauptstadt Tirana der Eröffnung einer von der Türkei finanzierten Moschee beigewohnt.

Auch Serbien setzt offenbar auf eine Vergrößerung seines Drohnenbestandes: Im Februar hatte Präsident Vučić die neuesten Anschaffungen der serbischen Armee vorgestellt, darunter chinesische Drohnen. Damals hatte er versichert, dass bis Ende 2024 eine Kampfdrohne "Made in Serbia" in Produktion gehen solle.

"Zwei befreundete Länder"

"Serbien hat heute seine eigenen Fähigkeiten und wir haben unsere", sagte Erdogan nun in Belgrad. Diese würden von beiden Staaten "als zwei befreundeten Ländern" bewertet. Zudem betonte der türkische Staatschef die Bedeutung von Frieden und Stabilität auf dem Balkan und forderte in diesem Zusammenhang einen besonnenen Umgang mit den Spannungen zwischen Serbien und dem Kosovo.
 

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