100.000 Soldaten

Türkei verstärkt Armee an Irak-Grenze

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Hubschrauber, Soldaten, Kampfjets: Ankara hat Truppen an der Grenze zum Irak zusammengezogen. Die USA befürchten einen Flächenbrand.

Die Türkei hat ihre Truppen an der Grenze zum Irak verstärkt. Hubschrauber flogen zusätzliche Soldaten in die Bergregion ein. Kampfflugzeuge und -hubschrauber griffen nach Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu zudem vermutete Stellungen der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) entlang der Grenze und auf türkischem Gebiet an. In Vorbereitung auf einen Vorstoß in die irakischen Kurden-Gebiete hat die Türkei bis zu 100.000 Soldaten an der Grenze zu dem Nachbarland zusammengezogen.

Diplomatie läuft auf Hochtouren
Um eine Eskalation zu verhindern, haben Vertreter der Türkei, des Irak und der USA ihre diplomatischen Aktivitäten verstärkt. Eine von Verteidigungsminister Abel Kader Jassim geleitete irakische Delegation nahm Gespräche mit der türkischen Regierung auf. Er sei mit konkreten Vorschlägen nach Ankara gekommen, sagte Jassim, ohne Einzelheiten zu nennen. Die USA befürchten, eine großangelegte türkische Offensive könnte nicht nur die relativ ruhigen Kurden-Gebiete im Nordirak, sondern die gesamte Region destabilisieren.

Keine Gespräche zwischen Ankara und Bagdad
Die Türkei und der Irak planen keine weiteren Regierungsgespräche über ein gemeinsames Vorgehen gegen kurdische Rebellen im Nordirak. Dies verlautete am Samstag aus Regierungskreisen beider Länder nach Beratungen in Ankara. Die irakische Delegation, zu der auch Vertreter des US-Militärs und der kurdischen nordirakischen Regionalregierung gehörten, werde im Laufe des Tages die Türkei verlassen. Am Vorabend hatte die türkische Regierung die irakischen Vorschläge für eine Bekämpfung der kurdischen PKK-Rebellen im Grenzgebiet als unzureichend zurückgewiesen.

Entscheidung über Militäreinsatz offenbar Anfang November
Die Türkei will erst nach dem Besuch von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan in Washington Anfang November über einen möglichen Militäreinsatz gegen kurdische Rebellen im Nordirak entscheiden. Diese Reise sei von großer Bedeutung, zitierte der Fernsehsender NTV am Freitag den Generalstabschef Yasar Büyükanit. "Wir werden seine Rückkehr abwarten." Das Treffen zwischen Erdogan und US-Präsident George W. Bush ist für den 5. November geplant.

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