Österreich könnte unerwartet zum Boden für die demokratische Wende in Turkmenistan werden.
In Wien wartet der Vorsitzende der Republikanischen Partei Turkmenistans, Nurmuhammed Hanamov, auf seine Chance. Von hier aus will der ehemalige Botschafter mit Hilfe des österreichischen Unternehmers Friedrich Bergauer die Opposition einen.
Treffen aller Oppositionellen in Wien
"Wir organisieren derzeit
ein Treffen mit sämtlichen im europäischen Exil lebenden turkmenischen
Oppositionspolitikern", so Hanamov im Interview mit Österreich, "wir müssen
rasch handeln. Denn der Machtwechsel lässt darauf schließen, dass
demokratische Pflänzchen wieder im Keim erstickt werden. Geplant ist, mit
der Unterstützung Bergauers einen Passagierjet in Wien zu chartern und mit
der vereinten Opposition nach Aschgabad zu fliegen. Allerdings herrscht
derzeit noch Ungewissheit, wie unfreundlich man dort empfangen wird.
Rasche Neuwahlen
Hanamov fordert rasche Neuwahlen unter Aufsicht
internationaler Wahlbeobachter. Hanamov: "Darauf hofft die Opposiiton im
Land, die sich bisher gedeckt halten musste." Friedrich Bergauer betreibt
nach eigenen Angaben ein Software-Unternehmen in Dubai. Zuvor war er im
Ölgeschäft tätig gewesen. Im Zuge dessen habe es auch mehrere Treffen mit
Nijasow in Aschgabad gegeben.
Der Diktator habe dabei "wirres Zeug" geredet und sei an ausländischen Projekten nicht interessiert gewesen.
Diktator-Sohn in Wien
"Später habe ich dann auch Nijasows Sohn
Murat getroffen, der in Wien lebt" so Bergauer. "Murat hat gemeint, sein
Vater sei kein schlechter Mensch. Heute weiß ich, dass Nijasow ein
Verbrecher war." Sein Engagement für die turkmenische Opposition beschreibt
Bergauer so: "Einige persönliche Freunde sitzen in Aschgabad in Haft. Ich
fürchte in der derzeitigen instabilen Situation um ihr Leben."