Viktor Juschtschenko ist überzeugt, dass er vor drei Jahren mit Dioxin aus einem russischen Labor vergiftet wurde.
Auf der ganzen Welt gebe es nur drei Labors, die dieses bestimmte Dioxin herstellten, sagte Juschtschenko der französischen Tageszeitung "Le Figaro" vom Dienstag. Zwei davon hätten nach dem Anschlag auf ihn Proben zur Verfügung gestellt, nicht aber das russische Labor. "Das grenzt die Ermittlungen ein." Die Ermittler hätten mittlerweile fast das ganze "Puzzle" beisammen, sagte der westlich orientierte Staatschef. Sie wüssten, wann, bei welcher Mahlzeit und wo er vergiftet wurde und hätten Hinweise auf drei "Schlüsselfiguren" in Russland.
Glaubt an Anschlag von russischer Regierung
Er habe den
russischen Präsidenten Wladimir Putin im Dezember darauf angesprochen,
leider aber nichts darauf gehört. "Ich bin fest überzeugt, dass die
Tatsachen bewiesen werden, wenn diese Personen verhört worden sind", sagte
Juschtschenko. Der Giftanschlag auf ihn sei nicht von einer Privatperson
verübt worden.
Im September 2004 plötzlich erkrankt
Juschtschenko war am 6.
September 2004 mit einem Mal schwer krank geworden, als er gerade den
Wahlkampf für die Präsidentschaft führte. Um das Amt bewarb sich auch der
pro-russische heutige Regierungschef Viktor Janukowitsch. Präsident
Juschtschenko fliegt seit dem Anschlag regelmäßig zur Behandlung in die
Schweiz; sein Gesicht ist durch das Gift durch Narben gezeichnet.