Der libysche Minister Ali Treki ist der neue Vorsitzende.
Mit einer traditionellen Schweigeminute hat die UN-Vollversammlung am Dienstag in New York ihr 64. Sitzungsjahr eröffnet. Der neue Präsident, der libysche Minister Ali Treki, forderte vor den Botschaftern der 192 Mitgliedsländer einen ständigen Sitz für Afrika im Sicherheitsrat. Afrika bestehe aus 53 Staaten, keiner davon sei im höchsten UN-Gremium vertreten, kritisierte er. "Die meisten Bewohner der Welt haben keine demokratische Vertretung."
Mehr Gewicht
Zugleich forderte Treki mehr Gewicht für die
Vollversammlung. Ihre Resolutionen müssten respektiert und umgesetzt werden,
sagte er vor allem mit Blick auf den Nahost-Konflikt. Dazu gehörten ein Ende
des israelischen Siedlungsbaus sowie der Abriss der illegalen Siedlungen auf
Palästinensergebiet.
In der Vollversammlung hat jedes Mitgliedsland, unabhängig von seiner Größe und Macht, eine gleichberechtigte Stimme. Der nur 15-köpfige Sicherheitsrat wird dagegen von den Vetomächten USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien dominiert. In Fragen der Nahostpolitik gibt es dort meist ein Patt.
Dichtes Programm
Die 64. Vollversammlung hat ein ungewöhnlich
dichtes Programm. Nach einem Klimagipfel am kommenden Dienstag (22.
September) kommen von Mittwoch an die Staats- und Regierungschefs oder
Außenminister der Mitgliedsländer zur traditionellen Generaldebatte (23. bis
28. September) zusammen. Zugleich gibt es mehrere Beratungsgremien zur
atomaren Abrüstung und anderen aktuellen Fragen.