Geldbeschaffung
Ungarische Sozialisten planen Krawattensteuer
23.04.2008
Dadurch soll mehr Geld für den Kulturfonds lukriert werden. Immerhin sind Krawatten ja "wahre kulturelle Werte".
Die Einführung einer "Krawatten-Steuer" in Ungarn hat der sozialistische Parlamentsabgeordnete Janos Schiffer aufs Tapet gebracht. Auf Krawatten, Fliegen, Anzüge, Kostüme und ähnliche Erzeugnisse eine 0,8-prozentige "Kultur-Steuer" aufgeschlagen werden. Mit dieser Maßnahme soll offenbar die angedachte Internetsteuer kompensiert werden, die keiner will.
"Kulturelle Werte"
Die Staatssekretärin im
Kultusministerium, Marta Schneider bestätigte, dass die Regierung den
Vorschlag unterstützen wolle - verkörperten die Kleidungsstücke ja "wahre
kulturelle Werte".
Soll 3 Mio. Euro bringen
Durch die Besteuerung der
Kleidungsstücke verspricht sich der Nationale Kulturfonds jährliche
Zusatzeinnahmen von an die 800 Millionen Forint (3,2 Mio. Euro). Der Fonds
verfügt über ein Budget von acht Milliarden Forint im Jahr. Mit dem Geld
sollen Kulturprojekte gefördert werden.
Die rechtskonservative Oppositionspartei FIDESZ-Ungarischer Bürgerverband bezeichnete den Vorschlag als "Tragikomödie", der ein "getreues Bild" über den Zustand der Regierung zeichnen würde.