Mega-Abfindung

Uni-Credit Boss: 40 Mio. für Abgang

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Banker Alessandro Profumo casht ab: er erhält 40 Millionen Euro als Abfindung.

Seit er am vergangenen Samstagabend von seinem bevorstehenden Aus als Chef der italienischen UniCredit, des Mutterkonzerns der Bank Austria, erfahren hatte, verhandelte Alessandro Profumo (53) auf Hochtouren mit seinen Mailänder Anwälten über Details der Vertragsauflösung. Bis gestern um kurz vor Mitternacht – dann lief ein Ultimatum für die "Einvernehmliche“ aus – wurde gefeilscht, die Bank bestätigte anschließend offiziell Profumos "Rücktritt“. Der vorzeitige Abschied wird dem Top-Banker, der die Gruppe 15 Jahre lang führte und zu einer der 
erfolgreichsten Europas machte, mit einer Mega-Abfindung in Höhe von 40 Mio. Euro versüßt.

Profumo verdiente rund 
10 Millionen Euro im Jahr
Details der Vereinbarung, mit der Profumo sich in der Rangliste der internationalen Abfertigungskaiser sehen lassen kann, sind nicht bekannt. Seine Ehefrau Sabina Ratti sagte beim Verlassen der Anwaltskanzlei lediglich, dass zwei Millionen von der Summe für Wohltätigkeitsprojekte gespendet werden sollen. Insidern zufolge soll ein großer Bestandteil des "Golden Handshakes“ für Profumo in der Auszahlung seines vorzeitig beendeten Vertrags liegen. Dem Vernehmen nach verdiente der Spitzen-Banker rund 10 Mio. Euro im Jahr.

Der geschasste Banker könnte in die Politik gehen
Gestolpert war Profumo letztlich über die Beteiligung zweier libyscher Staatsfonds an der UniCredit. In Bankenkreisen gilt das aber lediglich als Vorwand, um den politisch unliebsamen Banker loszuwerden. Mit Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi geriet Profumo immer wieder aneinander. Italienische Medien berichten jetzt sogar über einen möglichen Einstieg des Neo-Arbeitslosen Profumo in die Politik – als Gegenkandidat Berlusconis an der Spitze der oppositionellen Demokratischen Partei – wenn es im Frühjahr in Italien zu Neuwahlen kommen sollte, wie vermutet wird. Interimistisch wird nun Aufsichtsratschef Dieter Rampl die UniCredit führen – bis "in den nächsten Wochen“ ein Nachfolger gefunden ist.


Mögliche Folgen für Bank Austria

Sorgen, dass der Abgang Profumos und die künftige neue Führung des Konzerns die Rolle der Bank Austria schwächen könnte, versucht man in Wien zu zerstreuen. "Es gibt keine Indizien oder Gründe dafür, an der Rolle und Zuständigkeit der Bank Austria etwas zu ändern“, hieß es gestern aus dem Umfeld der Bank-Austria-Führung.

Osteuropa-Geschäft
Die Bank Austria ist in der UniCredit-Gruppe zuständig für das Osteuropa-Geschäft (exklusive Polen). Das ist vertraglich gesichert. Bis 2016 muss das Osteuropa-Headquarter der der UniCredit-Gruppe in Wien ansässig sein. Der zurückgetretene UniCredit-Konzernchef Alessandro Profumo hatte wiederholt erklärt, er sehe keinen Anlass, den Vertrag zu ändern. Nachdenklich machten ihn damals allerdings Österreichs Bankensteuervorhaben.

Idealer Standort
Abgesehen vom Vertraglichen gebe es inhaltliche Gründe für den Verbleib der Bank Aus­tria als Ostzentrale. Zum einen die Expertise – in den letzten zweieinhalb Jahren wurden in jedem Quartal in Osteuropa insgesamt Gewinne erzielt. Zum anderen eigne sich Wien etwa durch die hervorragende Anbindung an Osteuropa ideal als Standort. Von Mailand gibt es beispielsweise keine Direktflüge in die Ost-Metropolen.

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