Acht Tote

Unruhen auf Madagaskar flammen auf

20.02.2009

Madagaskar kommt nicht zur Ruhe: Bei Krawallen zwischen der Armee und der Opposition starben mindestens acht Menschen.

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© APA
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Bei Zusammenstößen zwischen der Armee und Oppositionellen sind am Freitag in dem Inselstaat Madagaskar nach Medienberichten mindestens acht Zivilisten getötet worden. Wie der unabhängige Radiosender Antsiva berichtete, hatten Soldaten das Feuer auf Demonstranten eröffnet, die am Vorabend in der Hauptstadt Antananarivo mehrere Ministerien besetzt hatten. Die Fernsehsender strahlten am Vormittag Aufnahmen aus der Stadt Fianarantsoa im südlichen Hochland aus, auf denen gewaltsame Übergriffe der Armee gegen Zivilisten zu sehen waren. Zusammenstöße wurden auch aus der Hafenstadt Tamatave gemeldet.

Soldaten eingekesselt
Dreißigtausend Demonstranten hatten sich am Donnerstagabend nach einer Großkundgebung in der Innenstadt von Antananarivo in mehreren Marschkolonnen auf den Weg in das Regierungsviertel gemacht. Sie kesselten mehrere hundert Soldaten ein, die angesichts der Übermacht den Weg ohne Zwischenfall freigaben.

Die Anhänger der Übergangsregierung um den autoproklamierten Präsidenten Andry Rajoelina drangen schließlich mit Hilfe eines Gerichtsvollziehers, der Einbruchswerkzeug einsetzte, und ihrer eigenen Justizministerin in die Ministerien ein. Dort wurden die Bilder des 2006 gewählten Staatspräsidenten Marc Ravalomanana abgehängt. Im Innenministerium, dessen Ressortchef von Ravalomanana am Donnerstag angeblich aus gesundheitlichen Gründen nach nur wenigen Wochen Amtszeit ausgetauscht worden war, wurden ihnen die Türen sogar bereitwillig aufgemacht.

Der vor Afrikas Ostküste gelegene Inselstaat wird seit Dezember von einem erbitterten Machtkampf zwischen Ravalomanana und seinem Rivalen Rajoelina, dem gewählten Bürgermeister der Hauptstadt, erschüttert, bei dem nach inoffiziellen Angaben bisher rund 200 Menschen ums Leben kamen. Über 300 Menschen wurden verletzt. Rajoelina wirft Ravalomanana die Verschwendung öffentlicher Finanzmittel und die Gefährdung der Demokratie vor.

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