Ein Berufungsgericht reduzierte die Strafe auf zwei Jahre Haft auf Bewährung. Laut ihrem Anwalt erhält Saberi darüber hinaus ein fünfjähriges Arbeitsverbot im Iran. Die Journalistin saß vier Monate in Haft - wegen des Kaufs einer Flasche Wein.
Nach knapp viermonatiger Haft im Iran ist die US-iranische Journalistin Roxana Saberi wieder auf freiem Fuß. Ein Berufungsgericht wandelte am Montag eine achtjährige Gefängnisstrafe in zwei Jahre Haft auf Bewährung um. Der Journalistin wurde daraufhin aus dem Evin-Gefängnis in Teheran freigelassen.
Arbeitsverbot im Iran
Nach Angaben ihres Vaters Reza Saberi soll
die 32-Jährige so bald wie möglich in die USA zurückkehren. Nach den Worten
ihres Anwalts hat die Journalistin im Iran fünf Jahre Arbeitsverbot.
Saberi, die sowohl die iranische als auch die US-Staatsbürgerschaft hat, war im April in erster Instanz wegen Spionage für die USA zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Saberis Anwalt hatte daraufhin Berufung eingelegt. Die USA bezeichneten die Vorwürfe gegen die Journalistin und ehemalige Miss Dakota wiederholt als haltlos.
Die als Tochter eines iranischen Vaters und einer japanischen Mutter in den USA geborene und dort aufgewachsene Journalistin lebte seit 2003 im Iran. Sie war für die US-Rundfunkanstalten NPR und Fox News sowie für die britische BBC tätig, bevor ihr die iranischen Behörden 2006 die Akkreditierung als Journalistin entzogen.
Abgemagert und müde
Bei der Gerichtsverhandlung am Sonntag
wirkte Saberi abgemagert und müde. In der vergangenen Woche hatte ihr Vater
gesagt, sie habe einen zweiwöchigen Hungerstreik beendet und sei sehr
geschwächt.
US-Präsident Barack Obama bemüht sich um eine Entspannung des Verhältnisses zum Iran, dem die USA und andere westliche Staaten vorwerfen, nach Atomwaffen zu streben. Der Iran hat zurückhaltend auf ein Dialogangebot Obamas reagiert.
Obama begrüßt Freilassung
US-Präsident Barack Obama hat
die Freilassung der Journalistin Roxana Saberi im Iran als eine "humanitäre
Geste" der Regierung in Teheran begrüßt. Präsidialamtssprecher Robert Gibbs
teilte am Montag in Washington mit, Obama habe die Nachricht mit
Erleichterung zur Kenntnis genommen. "Wir möchten erneut betonen, dass sie
unrechtmäßig angeklagt wurde - aber wir begrüßen diese humanitäre Geste."
US-Außenministerin Hillary Clinton erklärte, Saberi werde in den kommenden
Tagen in die USA zurückkehren.