Roxana Saberi droht wegen angeblicher Spionage sogar die Todesstrafe. Sie will das Urteil anfechten. Das Verfahren droht die Annäherung zwischen den USA und dem iran wieder zunichte zu machen.
Ein iranisches Gericht hat die US-Journalistin Roxana Saberi wegen Spionage zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Der Anwalt von Saberi, Abdolsamad Khorramshahi, kündigte am Samstag in Teheran an, das Urteil gegen Saberi anzufechten. Wann der Schuldspruch fiel, war zunächst nicht bekannt. Das Gerichtsverfahren war am Montag mit ungewöhnlicher Eile hinter verschlossenen Türen abgehandelt worden. Der Fall droht die jüngste politische Annäherung zwischen den USA und dem Iran im Atomstreit zu überschatten. Auf Spionage steht im Iran die Todesstrafe.
Die 31-jährige Journalistin wurde Ende Jänner festgenommen. Damals hieß es, dass ihre Akkreditierung abgelaufen sei. Anfang April wurde sie wegen Spionage angeklagt. Saberi ist iranischer Abstammung und besitzt die Doppelstaatsbürgerschaft. Sie lebt seit sechs Jahren im Iran. Sie berichtete für mehrere Medien, darunter den britischen Rundfunksender BBC und das National Public Radio in den USA.
Washington hat die Anschuldigungen gegen die Frau als grundlos bezeichnet. Für die Freilassung Saberis haben sich sowohl das US-Außenministerium als auch mehrere Menschenrechtsorganisationen eingesetzt. Sie selbst räumte gegenüber ihrem Vater ein, sie sei beim illegalen Kauf einer Flasche Wein erwischt worden.