Der US-Kongress hat einem Abkommen über libysche Entschädigungen für Anschlagsopfer zugestimmt. Lybien stellt 820 Millionen Dollar zur Verfügung.
Mit der Regelung können zahlreiche Klagen von Angehörigen der Opfer von Attentaten beigelegt werden, für die die USA Libyen verantwortlich machen. Dazu gehört auch der Lockerbie-Anschlag, bei dem 1988 beim Absturz eines Pan-Am-Flugzeugs 270 Menschen getötet wurden, und das Attentat auf die Berliner Diskothek "La Belle", bei dem 1986 drei Menschen ums Leben kamen und 229 weitere verletzt wurden.
"Lybien kann zur Rechenschaft gezogen werden"
Die
Vereinbarung muss noch von US-Präsident George W. Bush und Libyen
unterzeichnet werden. Sie wurde ausgehandelt, nachdem Libyen 2003 in einer
Kehrtwende seine Bemühungen um chemische, biologische und atomare Waffen
aufgegeben hatte. Bis dahin zählten die USA das von Muammar Gaddafi geführte
Land zur Gruppe der sogenannten Schurkenstaaten.
"Libyen hat viel zu lange die Verantwortung für seine schrecklichen Terrortaten gegen amerikanische Bürger von sich gewiesen", sagte Senator Frank Lautenberg nach der Abstimmung. "Aber nun kann Libyen endlich zur Rechenschaft gezogen werden, und die Opfer und ihre Familien erhalten, was ihnen schon lange zusteht."
Nach der Vereinbarung stellt Libyen insgesamt rund 820 Millionen Dollar (530 Millionen Euro) zur Verfügung - für die Lockerbie-Opfer 536 Millionen und die Berlin-Opfer 283 Millionen Dollar. Weitere Summen sollen für die Opfer anderer Anschläge bereitgestellt werden, womit die Gesamtzahlungen eine Milliarde Dollar erreichen könnten. Libyen übernimmt mit dem Abkommen aber nicht formell die Schuld für die Taten.