Um Krawalle im Irak oder in Afghanistan zu verhindern, wollen die USA nun Mikrowellen einsetzen. Die Wirkung: Die Haut verbrennt.
Das US-Militär will künftig in Krisengebieten wie dem Irak oder in Afghanistan Waffen mit Mikrowellenstrahlen einsetzen, um beispielsweise bei Krawallen einzugreifen. Die Strahlen des "Active Denial System" würden auf der Haut einen brennenden Schmerz, aber keine gravierenden Verletzungen verursachen, berichtete der US-Fernsehsender WALB am Donnerstag.
Testpersonen mit starken Schmerzen
Testpersonen hätten jedoch
starke Schmerzen empfunden, hieß es weiter. "Diese Technik gibt
den Soldaten eine Alternative zu Schüssen, um Angreifer zurückzudrängen",
sagte Oberst Ken Hasegawa dem Lokalsender bei der Vorstellung des Systems im
US-Bundesstaat Georgia. Vor dem Jahr 2010 werde aber wohl nicht mit der
Serienproduktion begonnen.
50 Grad Celsius in der Haut
Die Strahlen der Energiewaffe haben
den Angaben zufolge nur einen Bruchteil der Intensität von Mikrowellen in
Küchengeräten. Sie dringen 0,4 Millimeter in die Haut ein und erzeugen dort
eine Temperatur von etwa 50 Grad Celsius. Darunterliegendes Gewebe werde
nicht verletzt. Das Militär habe auch wegen ihrer großen Reichweite von fast
500 Metern großes Interesse an der Kanone. Damit übertreffe sie die
Reichweite von Gummigeschossen um mehr als 400 Meter.
"Die Strahlen erzeugen ein schmerzhaftes Hitzegefühl auf der Haut, und die getroffene Person weiß sofort, dass sie mit dem, was sie macht, aufhören soll", sagte Entwicklungsingenieurin Susan Levin. Testpersonen berichteten allerdings von einem Schmerz, "als ob man in Brand gesteckt werde". Die Strahlen können selbst mehrere Schichten Winterkleidung problemlos durchdringen.