Auslöser: Die zunehmende Gewalt in Afghanistan.
Angesichts der zunehmenden Gewalt in Afghanistan werden bei den dort stationierten US-Soldaten immer öfter psychische Probleme registriert. Stress, Depressionen, Angstzustände und andere mentale Erkrankungen sind dabei am häufigsten unter Soldaten verbreitet, die bereits ihren dritten oder vierten Auslandseinsatz absolvieren, wie aus zwei am Freitag veröffentlichten Studien hervorgeht. Diese beschäftigen sich mit der Verfassung der US-Soldaten in Afghanistan und im Irak.
Selbstmordrate konstant
Im Irak habe sich die Stimmung unter den
Soldaten dank der abflauenden Kämpfe verbessert, heißt es in der Studie.
Belegt wird dies unter anderem damit, dass die Anzahl der Selbstmorde
erstmals seit 2004 nicht gestiegen sei. Bei den in Afghanistan eingesetzten
US-Soldaten ist die Stimmung laut der zweiten Studie dagegen deutlich ins
Negative umgeschlagen. Zwar gehe es den einzelnen Soldaten nicht schlechter
als in vorherigen Jahren. Doch hätten immer mehr von ihnen ein Stimmungstief
erreicht, was ein schlechteres Klima in der gesamten Truppe zur Folge habe.
Im Irak wurden für die Studien 2.400 Soldaten befragt, in Afghanistan 1.500. Dabei stellte sich auch heraus, dass immer mehr im Ausland eingesetzte US-Soldaten Eheprobleme haben, die häufig zur Scheidung führen. Die Studien sind bedeutend vor dem Hintergrund, dass eine Verstärkung der US-Truppen in Afghanistan erwogen wird. Ferner hat der Amoklauf eines Militärpsychiaters in Fort Hood das Problem der psychologischen Betreuung von Soldaten ins öffentliche Rampenlicht gerückt.