Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat die Vorwahl in New Hampshire gewonnen.
Donald Trump ist der Nominierung als republikanischer Präsidentschaftskandidat in den USA einen Schritt näher gekommen: Der 77-Jährige setzte sich bei der wichtigen Vorwahl seiner Partei im US-Staat New Hampshire am Dienstag (Ortszeit) gegen seine einzig verbliebene Konkurrentin, die frühere UNO-Botschafterin Nikki Haley, durch und lag nach Auszählung von mehr als der Hälfte der Stimmen rund zehn Prozentpunkte vor der 52-Jährigen. Haley kündigte an, weiter kämpfen zu wollen.
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Laut Fernsehprognosen und der Auszählung von mehr als 80 Prozent der Stimmen kam Trump auf etwa 54,6 Prozent, Haley erreichte demnach rund 43,2 Prozent. Die Wahlbeteiligung war nach Angaben der Behörden sehr hoch.
Haley gratulierte Trump. Ihr Wahlkampfteam hatte noch während der Stimmabgabe am Dienstag angekündigt, sie werde mindestens bis zum Super Tuesday am 5. März im Rennen bleiben. Dann wird in 16 der 50 US-Staaten gewählt und etwa ein Drittel der Delegiertenstimmen verteilt.
Trump hat nach seinem Sieg seine Konkurrentin verbal attackiert. "Sie dreht eine Siegerrunde, dabei haben wir sie so deutlich geschlagen", sagte er am Dienstabend (Ortszeit) in Nashua über die 52-Jährige. Haley sei eine Hochstaplerin, die den Sieg für sich beanspruche. Die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen hatte zuvor bei einer Rede gesagt, dass sie weiter um die Kandidatur ihrer Partei kämpfen werde. "Sie wird nicht gewinnen", konterte Trump.
Rennen noch nicht vorbei
"Das Rennen ist noch lange nicht vorbei, es gibt noch Dutzende von Bundesstaaten, die noch vor uns liegen", sagte Nikki Haley am Dienstagabend (Ortszeit) in Concord. "Ich bin eine Kämpferin." Sie gratulierte Trump zu seinem Sieg in New Hampshire, fügte aber hinzu, dass eine zweite Amtszeit ihres Konkurrenten nur Chaos über das Land bringen werde. Die 52-Jährige forderte den 25 Jahre älteren Rivalen erneut zur Teilnahme an einer TV-Debatte auf und zweifelte seine geistige Zurechnungsfähigkeit an.
Haley hatte in New Hampshire auf eine Überraschung gehofft. Sie setzte zudem darauf, dass in dem US-Staat auch als Unabhängige registrierte Wähler an den Vorwahlen teilnehmen dürfen, was moderate Politiker wie sie begünstigt. Trump behauptete in seiner Rede, Haley habe ihr Ergebnis nur mit der "enormen Zahl" an Stimmen der sogenannten Independents bekommen - und bezeichnete sie als Demokraten, die nur gewählt hätten, um ihn möglichst schlecht aussehen zu lassen.
Biden rechnet fix mit Trump als Kandidat
US-Präsident Joe Biden sagte, nun sei klar, dass Trump der Kandidat der Republikaner werde. "Und meine Botschaft an das Land ist, dass der Einsatz nicht höher sein könnte. Unsere Demokratie. Unsere persönlichen Freiheiten", erklärte Biden.
Trump ist trotz seiner zahlreichen Justizprobleme mit inzwischen vier Anklagen bei der rechten Basis nach wie vor populär. Er hatte bereits in der vergangenen Woche die Vorwahl der Republikaner im US-Staat Iowa mit 51 Prozent gewonnen.
Mit dem Sieg in New Hampshire macht der 77-Jährige einen weiteren Schritt in Richtung der Nominierung seiner Partei für die Präsidentschaftswahl im November. Noch nie hat ein Bewerber das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner verloren, nachdem er die Vorwahlen in den ersten beiden US-Staaten für sich entschieden hatte.
Wird Haley Trumps Vize?
In den USA wird nicht ausgeschlossen, dass Haley auf das Amt der US-Vizepräsidentin an Trumps Seite schielen könnte. Allerdings griff sie ihren Konkurrenten in den vergangenen Tagen heftiger denn je verbal an. Trump hatte zuletzt angedeutet, er habe eine Kandidatin oder einen Kandidaten für das Amt im Auge - nannte aber keine Namen. Spekuliert wird über die ihm besonders treu ergebene und ultraradikale Elise Stefanik, die für die Republikaner im US-Repräsentantenhaus sitzt und kräftig Wahlkampf für Trump macht.
Showdown im Herbst
Die Präsidentschaftswahl in den USA findet am 5. November statt. Bei den Demokraten fanden am Dienstag inoffizielle Vorwahlen in New Hampshire statt, die Biden gewann und ihm einen symbolischen Schub gaben. Der Präsident setzt im Rennen um das Weiße Haus erneut auf das Thema Abtreibungsrecht, mit dem die Demokraten bereits bei den Zwischenwahlen 2022 erfolgreich waren.
Allerdings gibt es bei vielen Politikern und Wählern der Demokraten Zweifel, dass Biden mit 81 Jahren der richtige Kandidat ist. Er ist bereits jetzt der älteste Präsident der US-Geschichte. Bei der Präsidentenwahl 2020 siegte Biden gegen Trump, der eine von Chaos und Skandalen geprägte vierjährige Amtszeit hinter sich hatte und den Wahlsieg Bidens bis heute nicht anerkennt.