Der Al-Kaida geht es auf allen Fronten an den Kragen. Das US-Militär forciert seine Luftangriffe auf Stellungen der Al-Kaida in Pakistan.
Das US-Militär forciert einer Zeitung zufolge seine Luftangriffe auf Stellungen der Al-Kaida in Pakistan. Die US-Regierung befürchte, dass die Unterstützung durch Pakistans Präsident Pervez Musharraf bald abnehmen könnte, berichtete die "Washington Post" am Donnerstag unter Berufung auf nicht näher genannte US-Kreise. Daher solle der Extremistengruppe nun so viel Schaden zugefügt werden wie nur möglich. Die Macht des US-Verbündeten Musharraf ist vor allem seit dem Wahlsieg der Opposition geschwunden.
Zuflucht in Pakistan
Viele Al-Kaida-Kämpfer haben nach dem Sturz
der Taliban 2001 in Afghanistan in Pakistan Zuflucht gefunden. Der Zeitung
zufolge wurden in den vergangenen zwei Monaten mindestens drei Stellungen
der Al-Kaida bombardiert. Dabei seien etwa 45 Kämpfer aus arabischen
Staaten, Afghanistan und anderen Ländern getötet worden. Weder die USA noch
Pakistan haben die Angriffe offiziell bestätigt.
Bin Laden soll aus Versteck gelockt werden
Der Zeitung zufolge
sollen mit den Angriffen unter anderem hochrangige Al-Kaida-Führer wie Osama
bin Laden gezwungen werden, ihre Verstecke zu verlassen. Der US-Geheimdienst
hoffe, sie dann aufspüren zu können. Dabei handle es sich aber nicht um den
Versuch, Bin Laden noch während der Amtszeit von Präsident George W. Bush zu
fassen. "Wenn wir die Führung finden, werden wir sie jagen", zitierte das
Blatt einen hochrangigen US-Regierungsvertreter. Innerhalb der kommenden
neun bis zehn Monaten könne die Al-Kaida jedoch nicht geschlagen werden.
"Auf lange Sicht ist das ein Problem, das über diese Regierung hinaus
fortbestehen wird."
2008 bereits 600 Tote bei Anschlägen
In Pakistan hat die
Gewalt in den vergangenen Monaten deutlich zugenommen. Seit Anfang des
Jahres sind fast 600 Menschen bei Selbstmordanschlägen ums Leben gekommen.
Bei einem Angriff auf einen Krankenwagen kamen am Donnerstag im Nordwesten Pakistans sechs Zivilisten ums Leben. Ein Behördensprecher in der Nordwest-Grenzprovinz sagte, radikalislamische Aufständische hätten das Fahrzeug im unruhigen Stammesgebiet an der Grenze zu Afghanistan mit Raketen beschossen. Unter den Opfern seien auch drei Krankenschwestern. Die Region gilt als Rückzugsraum für Taliban-Kämpfer und Al-Kaida-Terroristen.