Die HIV-Zahlen könnten rasant in die Höhe schellen, wenn die USA die WHO nicht mehr finanziell unterstützt.
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat die US-Regierung zum Überdenken ihrer Mittelkürzungen für Gesundheitsprogramme aufgerufen - und vor Millionen Todesfällen gewarnt. Alleine die von Geldmangel verursachte Unterbrechung weltweiter Programme gegen HIV "könnte 20 Jahre Fortschritt zunichte machen", sagte Tedros am Montag in Genf.
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Mehr als zehn Millionen zusätzliche HIV-Ansteckungen
Dies könne wiederum zu "mehr als zehn Millionen zusätzlichen HIV-Ansteckungen und drei Millionen mit HIV verknüpften Todesfällen" führen.
Enorme Auswirkungen hätte Tedros zufolge insbesondere der Stopp von Direktzahlungen an Staaten durch die US-Entwicklungshilfeorganisation USAID und die US-Gesundheitsbehörde CDC. Massiv betroffen wären durch die Kürzung von US-Mitteln demnach neben dem Kampf gegen HIV unter anderem auch das globale Vorgehen gegen Kinderlähmung, Malaria und Tuberkulose - sowie die globalen Impfkampagnen gegen Masern und Röteln.
Tedros rief die US-Regierung auf, die von Präsident Donald Trump nach dessen Amtsübernahme am 20. Jänner verfügten drastischen Kürzungen der US-Auslandshilfe zu "überdenken". Die USA seien in den vergangenen zwei Jahrzehnten etwa im Kampf gegen Malaria das Land mit den größten bilateralen Zahlungen gewesen und hätten so dazu beigetragen, geschätzte 2,2 Milliarden Erkrankungen und 12,7 Millionen Todesfälle zu verhindern. Diese und weitere Fortschritte stünden nun auf dem Spiel.
USA bisher größter Geldgeber der WHO
Die USA waren bisher der größte Geldgeber der WHO. Kurz nach seinem Amtsantritt erklärte Trump den Austritt seines Landes aus der Organisation und fror zudem zunächst fast die gesamte US-Auslandshilfe ein. Trump hatte bereits während seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 die US-Zahlungen an die Organisation eingefroren und den Austritt des Landes erklärt, sein Nachfolger Joe Biden hatte diese Entscheidung rückgängig gemacht.