Greifen jetzt die USA in den Konflikt in Pakistan militärisch ein? Generalstabschef Mullen befindet sich in der Region. Die Spur der Attentäter führt nach Pakistan.
Offenbar in Reaktion auf die verheerenden Anschläge in der indischen Finanzmetropole Bombay (Mumbai) haben die Vereinigten Staaten ihren Armeechef in die Region geschickt. US-Verteidigungsminister Robert Gates sagte am Dienstag, dass sich Generalstabschef Mike Mullen "in der Region um Indien" befindet.
Angriff auf Pakistan?
Die Aussage nährte Spekulationen über ein
militärisches Eingreifen der Vereinigten Staaten in Pakistan. Aus
US-Regierungskreisen war nämlich zuvor verlautet, dass nach dem Anschlag
viele Spuren zu pakistanischen Extremisten führten. Die US-Armee führt schon
seit Monaten immer wieder einseitig Operationen gegen mutmaßliche
Terrorverstecke in Pakistan durch, weil sie der Regierung in Islamabad
vorwirft, den Terrorismus im eigenen Land zu wenig energisch zu bekämpfen.
Drahtzieher enttarnt
Die indische Polizei geht laut einem
US-Zeitungsbericht davon aus, dass einer der Chefs der pakistanischen Gruppe
Lashkar-e-Taiba der Drahtzieher der Anschläge von Bombay (Mumbai) gewesen
ist. Wie das "Wall Street Journal" am Dienstag unter Berufung auf ungenannte
Polizeiquellen berichtete, soll Yusuf Muzammil per Satelliten-Telefon zwei
Tage vor den Attacken mit den Angreifern gesprochen haben.
In einem weiteren Telefon, das in einem entführten Fischerboot gefunden wurde, sollen zudem sein Name sowie die Namen von vier weiteren Rebellenführern gespeichert gewesen sein. Von der indischen Polizei war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Der einzig überlebende Angreifer hatte bei Verhören ausgesagt, dass alle Angreifer pakistanische Staatsbürger gewesen seien, wie mehrere indische Zeitungen unter Berufung auf Geheimdienstkreise berichteten. Der Festgenommene gab demnach an, dass alle Kämpfer von der Rebellengruppe Lashkar-e-Taiba trainiert worden seien.