Die US-Afrikabeauftragte Jendayi Frazer forderte am Freitag einen Machtwechsel in Simbabwe.
Knapp einen Monat nach der Wahl wächst der Druck auf Simbabwes Präsident Robert Mugabe. Die US-Afrikabeauftragte Jendayi Frazer forderte am Freitag einen Machtwechsel in dem südafrikanischen Land. Die Regierung solle von der oppositionellen Bewegung für einen Demokratischen Wandel (MDC) geführt werden, sagte sie am Rande eines Treffens mit dem angolanischen Präsidenten Eduardo dos Santos in Luanda. In Simbabwes Hauptstadt Harare ging die Polizei hart gegen die Opposition vor. Beamte stürmten die MDC-Zentrale und nahmen Augenzeugen zufolge Dutzende Parteianhänger fest. Die MDC sprach von "systematischer Schikane".
"Wille des Volkes respektieren"
Der Wille der
simbabwesischen Bevölkerung nach einem Machtwechsel müsse respektiert
werden, forderte Frazer. Es dürfe nicht zugesehen werden, wie die Situation
in einem "Klima der Einschüchterung und der Gewalt" weiter eskaliere.
Die US-Diplomatin war während ihrer Afrikareise an einem unbekannten Ort in Südafrika auch mit Simbabwes Oppositionsführer Morgan Tsvangirai zusammengetroffen. Sie ist derzeit in der Region unterwegs, um den Druck auf Mugabe zu erhöhen. Am Samstag sollte Frazer mit dem sambischen Präsidenten Levy Mwanawasa zusammentreffen.
Mugabe erteilte unterdessen jeglicher Einmischung von außen eine Absage. "Simbabwe steht nicht zum Verkauf", sagte er zur Eröffnung einer internationalen Handelsmesse in Bulawayo, einer Hochburg der Opposition. "Das ist unser Land", bekräftige Mugabe. Großbritannien, die Kolonialmacht von Simbabwes Vorläuferstaat Rhodesien, und die USA hatten Mugabes Rücktritt gefordert.