Kalter Krieg
USA wollten mit radioaktiven Waffen verdeckt töten
09.10.2007
Bislang geheime Dokumente mit Brisanz: Die USA wollten während des Kalten Krieges missliebige Personen mit Radiaktivität töten.
Die USA haben zu Beginn des Kalten Krieges die Entwicklung radioaktiver Waffen zur Ermordung einzelner missliebiger Personen erwogen. Das belegen bisher geheim gehaltene Dokumente, die die Nachrichtenagentur AP auf Anfrage von der US-Regierung erhielt. Das Programm, das Ende 1948 auf höchster Militärebene genehmigt wurde, war demnach Teil eines "neuen Konzepts der Kriegsführung".
Teilweise zensierte unterlagen
Die teilweise zensierten
Unterlagen geben aber keinen Aufschluss darüber, ob eine solche radioaktive
Waffe jemals in den USA hergestellt wurde oder gar zum Einsatz kam. Ein
Streitkräfte-Vermerk vom Dezember 1948 führt verschiedene Prioritäten für
den möglichen militärischen Einsatz strahlenden Materials an. Erwähnt wird
dabei auch die Entwicklung von Munition für einen Angriff auf wichtige
Persönlichkeiten, etwa durch Geheimdienstagenten.
Dieser Aspekt war nach Ansicht von Militärexperten bislang nicht bekannt. "Das ist einer der Punkte, die uns zwar überraschen, die uns aber nicht schockieren sollten", sagte Barton Bernstein, Geschichtsprofessor an der Universität von Stanford. Schließlich seien während des Kalten Kriegs alle möglichen Arten des Mordes auf höchster Ebene diskutiert worden.
"Unauffällig und transportfähig"
Wie es in
dem Memo vom 16. Dezember 1948 weiter heißt, sollte die Tötung einzelner
Personen mit radioaktivem Material auf eine Art und Weise erfolgen, die es
unmöglich macht, eine Verwicklung der US-Regierung nachzuweisen. Weder der
Ursprung der Munition noch die Art des Angriffs dürften feststellbar sein.
Das Material selbst müsse "unauffällig und transportfähig" sein. Offen
bleibt, wie weit das Projekt der Streitkräfte gediehen war, ehe es wieder
fallen gelassen wurde.